Kaarst Ikea in Kaarst wird Umwelt-Vorzeigehaus

Kaarst · Zwei Standorte für ein weltweites Nachhaltigkeits-Pilotprojekt hat das schwedische Möbelunternehmen auserkoren – einer davon ist Kaarst. Im neuen Haus im Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" sollen innovative Ideen gebündelt werden.

 Das neue Ikea in Kaarst soll ein Umwelt-Vorzeigehaus werden. Dieter Güsgen, Nicole Erdmann, Detlef Boje, Manfred Meuter, Frank Stubenrauch und Franz-Josef Moormann (v.l.) machen eine Standortbesichtigung.

Das neue Ikea in Kaarst soll ein Umwelt-Vorzeigehaus werden. Dieter Güsgen, Nicole Erdmann, Detlef Boje, Manfred Meuter, Frank Stubenrauch und Franz-Josef Moormann (v.l.) machen eine Standortbesichtigung.

Foto: Lothar Berns

Zwei Standorte für ein weltweites Nachhaltigkeits-Pilotprojekt hat das schwedische Möbelunternehmen auserkoren — einer davon ist Kaarst. Im neuen Haus im Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" sollen innovative Ideen gebündelt werden.

Das Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" und irgendwo in Japan — das sind die Standorte, die das schwedische Möbelunternehmen Ikea für ein weltweites Pilotprojekt in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit auserkoren hat. "Sustainable store" lautet der Arbeitstitel des neuen, noch zu bauenden 25 500-Quadratmeter-Verkaufsflächen-Vorzeigehauses, das laut Ikea "alles auf den Prüfstand stellt". "Das fängt beim Parken und der Gebäudehülle an und geht bis tief in Energiesysteme im Einrichtungshaus selbst", sagt Nicole Erdmann, Deputy Property Manager. "Das ist ein Projekt, das es so bisher noch nicht gegeben hat. In der Ikea-Welt ist das eine kleine Revolution!"

Nun ist ressourcenschonendes Bauen zum Klimaschutz ein allgemeines Gebot der Zeit, das für nahezu alle Bauvorhaben gilt. Darauf weisen auch die Ikea-Umzugsgegner in Kaarst, die Mitglieder der Interessengemeinschaft Holzbüttgen um Angela Hafner, hin. Angesicht der unvermeidlichen Ackerflächenversiegelung halten sie das Konzept für Augenwischerei. Ikea sagt: Tatsächlich kommen bereits heute viele innovative Umwelttechnologien in den weltweit 345 Einrichtungshäusern zum Einsatz — von Geothermie über Solarenergie bis hin zur Nutzung von Abwasserwärme. "Jetzt", sagt Erdmann, "möchten wir alle guten Ideen bündeln."

Anhand des Musterhauses wolle Ikea das Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen optimieren und einen neuen Standard für künftige Einrichtungshäuser schaffen. "Wir sind bei diesem Entwicklungsprojekt sehr offen und denken beispielsweise auch über den Einsatz alternativer und lokaler Baumaterialien nach. Nicht nur technische Aspekte spielen eine Rolle, sondern die Kunden, Mitarbeiter und Nachbarn stehen für uns dabei im Mittelpunkt." Deshalb wolle man die Kaarster Bürger auch in die Entscheidungen miteinbeziehen. Wie genau die Beteiligung aussehen soll, sei noch nicht geklärt. Workshops und Informationsveranstaltungen vor Ort und eine Ideen-Plattform übers Internet seien angedacht.

Bleibt die Frage: Was qualifiziert den Standort Kaarst für ein internationales Vorzeigeprojekt? Den Umzugsgegnern soll es womöglich den letzten Wind aus den Segeln nehmen. Frank Stubenrauch, Project Manager bei Ikea, sagt, die Entscheidung habe in erster Linie etwas mit dem Selbstverständnis der Stadt in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit zu tun. "Schon bei der Rahmenplanung hat sich gezeigt, dass das Interesse daran sehr groß ist." Außerdem passte die zeitliche Planung — die Entscheidung für das Umwelt-Vorzeigehaus bei Ikea und das Vorankommen in Bezug auf Kaufvertrag und Bebauungsplan. 2016 soll eröffnet werden.

"Wir haben viele Durststrecken hinter uns", sagt Stubenrauch. "Jetzt sind wir in der Lage, die Erschließung zu errichten. Da kann aus unserer Sicht nicht mehr viel dazwischen kommen." Mit dem "Sustainable store" halte sich Ikea an alle Vorgaben des Bebauungsplans.

(NGZ)
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