Kaarst In der Galerie Fries lebt seit 20 Jahren die spanische Kunst

Kaarst · Was eine Männerfreundschaft alles bewirken kann: Vor 20 Jahren nutzte Steuerberater Bernd Holler die Beziehungen seines Freundes Stefan Fries zur arrivierten spanischen Kunstszene. Als er mit seinem Büro von der Alten Heerstraße in ein lichtdurchflutetes Huf-Fertighaus an der Düsselstraße 21 zog, bekam Fries den Auftrag, für die passenden Kunstwerke zu sorgen. Die Ausstellung sollte auf zwei Monate befristet sein, weitere Ausstellungen waren zunächst nicht geplant. Aber dann kam alles ganz anders.

 Stefan Fries und seine Frau Reme verbindet die Leidenschaft für Kunst und die iberische Halbinsel. Ihre Galerie feierte jetzt 20. Geburstag.

Stefan Fries und seine Frau Reme verbindet die Leidenschaft für Kunst und die iberische Halbinsel. Ihre Galerie feierte jetzt 20. Geburstag.

Foto: Fries

Stefan Fries kann sich noch sehr gut an die erste Ausstellung erinnern. "Da überboten sich zwei Interessenten gegenseitig, der Kunde bezahlte schließlich mehr für das Bild von Oscar Bento, als auf dem Preisschild stand - so etwas hat sich aber später nie mehr wiederholt." Was blieb, war die Faszination für die Künstler, die in ihrer spanischen Heimat schon in Museen ausgestellt und sich längst einen Namen gemacht hatten. "Die Exponate strahlten Optimismus aus, das gefiel den Menschen hier", erinnert sich der 54-Jährige.

Er arbeitet damals mit der Galerie Isabel Bilbao in Yavea (Provinz Alicante) zusammen. Das ist die Stadt, in der er einst als Tourist seine spätere Ehefrau Reme (53) kennengelernt hat. "Sie ist der größte Glücksgriff meines Lebens", sagt Stefan Fries. Sie war von Anfang an mit dabei, teilt die Begeisterung für die Kunst mit ihrem Mann und unterstützt ihn. Die 25-jährige Tochter - sie heißt wie ihre Mutter Reme - kümmert sich bei den Ausstellungseröffnungen um das leibliche Wohl der Vernissage-Besucher.

1994 erfolgte eine Zäsur: Mit der Eröffnung einer kleinen Galerie im Zentrum von Zons wurde aus der Galerie "Spanische Kunst Kaarst" die "Galerie Fries", gleichzeitig erfolgte die Abnabelung von der Galerie Isabel Bilbao, zu der aber immer noch gute Kontakte bestehen. Was ebenfalls blieb: Kaarst ist weiter der Hauptstandort. "Wir haben Anfragen aus vielen Ländern, hatten spanische Diplomaten und den Fußballer Raul zu Gast, tragen also zur überregionalen Bekanntheit von Kaarst bei", sagt der Galerist, der mit seiner Frau in Neuss lebt.

Das Galerie-Jubiläum war groß gefeiert worden, große Änderungen wird es in nächster Zeit nicht geben. "Wir sind immer noch voller Begeisterung, wollen so weitermachen wie bisher", kündigt Fries an. Was er ebenfalls ankündigt: "Am 13. Mai eröffnen wir eine Ausstellung mit neuen Arbeiten von Laura Bofill."

(barni)
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