Kaarst In Kaarst fehlen Räume für den Offenen Ganztag

Kaarst · Grundschulleiter und OGS-Träger schlagen Alarm. Für das kommende Schuljahr müssen bereits Absagen an Eltern erteilt werden.

Seit 2006 gibt es an den Kaarster Grundschulen den Offenen Ganztag und - er ist ein Erfolgmodell. Neben den pädagogischen und personellen Aspekten sind die Räumlichkeiten ein wichtiger Bestandteil des Konzepts. Anders als in einzelnen Nachbarkommunen findet die Betreuung in Kaarst nämlich ausschließlich in stadteigenen Räumen statt. Das hat bislang auch gut funktioniert.

Unter Ausnutzung aller an den Schulstandorten vorhandenen Räume habe bis zum Schuljahresbeginn 2015/2016 allen Elternwünschen auf OGS-Betreuung entsprochen werden können, sagt die Verwaltung. Jetzt stoßen Schulen und OGS aber an Kapazitätsgrenzen. In einem gemeinsamen Antrag an den Schulausschuss schlagen die Schulleitungen und die OGS-Träger Alarm. Auf Grundlage der aktuellen Anmelde-Zahlen für das kommende Schuljahr gebe es unmittelbaren Handlungsbedarf, um allen Kaarster Familien bedarfsgerechte OGS-Plätze zur Verfügung stellen zu können, heißt es.

Das Platzproblem haben Politik und Verwaltung mittlerweile erkannt - nur offenbar viel zu spät, wie es scheint. Investive Mittel für Aus-, Um- oder Neubauten stehen für das Haushaltsjahr 2015 nicht zur Verfügung. Bezugnehmend auf einen Antrag der Grünen vom Oktober haben Stadt, Schulleitungen und Träger in den vergangenen Wochen zusammengesessen, um die Standards der OGS in Kaarst zu überprüfen und weiter auszubauen. Dabei ging es unter anderem auch um die Bedarfszahlen. "Im November war schon allen klar, dass an keiner Schule genug Platz ist", sagte jetzt Ingrid Grochla, Leiterin der Katholischen Grundschule Kaarst (KGS), im Schulausschuss. "Die Zeit läuft uns weg. Die Eltern möchten Gewissheit haben."

An der KGS zum Beispiel, an der die Katholische Jugendagentur Düsseldorf die Trägerschaft der OGS übernommen hat, wurden zum Schuljahr 2014/2015 bereits die ehemaligen Räume der Kita Buntakuntla der OGS zugeschlagen. Trotzdem fehlen dort mindestens zwei zusätzliche Räume. Das haben die Beratungen der Schulen und OGS-Träger ergeben. An der GGS Stakerseite findet die Betreuung sowohl im Schulgebäude als auch im anliegenden VHS-Haus statt. Um den Raumwünschen von Schule und OGS dort weiter entgegen zu kommen, sei die Stadt in Gesprächen mit den Pfadfindern, heißt es. Es werde über eine Kooperation beziehungsweise einen Tausch von Räumen im VHS-Gebäude nachgedacht.

Die Verwaltung, das hat der Schulausschuss beschlossen, soll nun möglich machen, was kurzfristig möglich zu machen ist und bis Ende April ein Übergangskonzept für das Schuljahr 2015/2016 vorlegen. Kinder abweisen werden die Schulen zunächst trotzdem müssen, denn Schulen und Familien brauchen Planungssicherheit. Über die Platzvergabe, sagt Schuldezernent Sebastian Semmler, muss das Los entscheiden. "Wir tun, was wir können. Aber im Moment haben wir einfach nicht genug Kapazitäten."

(NGZ)
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