Kaarst Integrationsrat: Betroffenheit bei Teilen der Kaarster Politik

Kaarst · Nach dem Rücktritt von drei der vier gewählten Mitglieder des Integrationsrates, äußert Grünen-Chef Christian Gaumitz in einem offenen Brief an Bouchra El Maazi, Ali Bostanci und Raju Krishnapillai sein Bedauern. "Als Grüne sind wir betroffen und traurig, dass es zu einem solchen Schritt gekommen ist. Ihre Argumente und Motive können wir jedoch sehr gut nachvollziehen, insbesondere menschlich und persönlich", schreibt er und weiter: "Wenn ich persönlich an die ersten Initiativen im Jahr 2009 zurückdenke, die auf strikte Ablehnung beim damaligen Bürgermeister stießen und die Schwierigkeiten, Ablehnung und das nur widerwillige Bearbeiten des Anliegens der Gründung eines Integrationsrates im Jahr 2014, so hat sich diese Haltung leider bis heute nicht verändert". Gaumitz bezeichnet es als "bedauerlich, wenn das ehrenamtliche Engagement von Ihnen in einem gesellschaftlich so wichtigen Thema nicht positiv, offen und motiviert aufgegriffen, sondern immer wieder ausgebremst, belächelt oder schlichtweg ignoriert wurde."

Die Fraktion Linke und Piraten schreibt in einer Mitteilung: "Der Rücktritt von drei sehr unterschiedlichen gewählten Persönlichkeiten im Integrationsrat ist das traurige Ende eines länger währenden Prozesses." Der Gesetzgeber habe dem Integrationsrat eine wichtige Rolle zugewiesen. Das habe die Stadtverwaltung nicht akzeptiert. "Für sie waren die Aktivitäten des Integrationsrates störend und ungebetene Einmischung. Das ist ein grundsätzlich falsches Selbstverständnis", heißt es weiter. Die Fraktion Linke und Piraten fordere daher eine Korrektur des Selbstverständnisses bei der Stadtverwaltung. Konkret heiße das: "Einbeziehung der Migranten und auch der vielen ehrenamtlichen Helfer bei der Erarbeitung des Integrationskonzeptes".

(NGZ)
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