Kaarst "Am Bisgeshof" bleibt Einbahnstraße

Kaarst · Nach Beschwerden von Anwohnern und Autofahrern wollte die CDU die Probezeit für eine Einbahnstraße sofort beenden. Stadt und Fünferbündnis sehen in der Regelung derzeit aber noch Sinn. Mindestens drei Monate bleibt sie noch bestehen.

 Seit Ende Mai kann die Straße "Am Bisgeshof" von Autos und Lastwagen nur noch in eine Richtung befahren werden. Für Radfahrer gilt die Regelung nicht.

Seit Ende Mai kann die Straße "Am Bisgeshof" von Autos und Lastwagen nur noch in eine Richtung befahren werden. Für Radfahrer gilt die Regelung nicht.

Foto: ati

Genug geprobt oder nicht? Die CDU-Fraktion hat jetzt im Planungsausschuss beantragt, die Probezeit für eine Einbahnstraßenregelung auf der Straße "Am Bisgeshof" sofort zu beenden und zuzulassen, dass die Straße wieder in beide Richtungen befahren werden darf. Die Begründung: Seit Einrichtung der Einbahnstraße häuften sich die Beschwerden aus der Bürgerschaft. Diese kämen unter anderem von Anwohnern der Keplerstraße, der Leibnizstraße, vor allem aber von der Broicherdorfstraße.

"In den vier Wochen seit der Einrichtung gingen bei uns mehr als ein Dutzend zum Teil sehr vehemente, aber allesamt nachvollziehbare Beschwerden ein", berichtet Brigitta Thönißen, stellvertretende Bürgermeisterin und CDU-Ratsmitglied. "Beklagt wird ein massiver Zuwachs an Verkehr auf den benachbarten Straßen", ergänzt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Kaarster Ortsverbandschef Ingo Kotzian. Beklagt, sagt die Union, werde vor allem der zunehmende Lkw-Verkehr am Bisgeshof. Gefährliche Situationen entstünden durch Nichtbeachtung der Einbahnstraßenregelung. Die ersten Wochen, so die CDU, hätten klar und deutlich gezeigt, dass eine Einbahnstraße an dieser Stelle nicht sinnvoll sei. "Jetzt zu warten und eine teure Verkehrszählung durchzuführen, erscheint aufgrund der Eindeutigkeit der Situation eine Vergeudung von Finanzmitteln", heißt es deshalb im Antrag.

Das sehen das Fünfer-Bündnis (SPD, Grüne, FDP, Zentrum, UWG) und die Verwaltung anders. Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart appellierte an die Mitglieder des Planungsausschusses, den Versuch jetzt nicht abzubrechen. Ihr Vorschlag: "Ende Juli ist die Baustelle der Kreiswerke weg. Ab diesem Zeitpunkt sollte die Einbahnstraßenregelung zunächst für weitere drei Monate bestehenbleiben, weil wir erst nach dem Baustellen-Ende mit den Zählungen beginnen können." Sie habe zwar "die Unruhe nach der Einbahnstraßenregelung mitbekommen", aber es dauere eben auch seine Zeit, bis sich die Autofahrer umorientiert hätten. Für diesen Vorschlag gab es eine knapp Mehrheit mit acht zu neun Stimmen. "Am Bisgeshof" wird also mindestens bis Ende Oktober eine Einbahnstraße bleiben.

Mit der Ablehnung des CDU-Antrags habe sich das Fünferbündnis klar gegen den Bürgerwillen gestellt, sagt Kotzian. "Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass das Zentrum laut Aussagen im Internet die Einbahnstraße ebenfalls ablehnt, sich aber offenbar in den Zusammenschluss der anderen Fraktionen so stark eingebunden sieht, dass die eigene Überzeugung nicht vertreten wird. Den Mitgliedern des bunten Bündnisses fehle, neben einer im Ausschuss offenbarten Ortsunkenntnis, ganz offensichtlich auch die Nähe zur Bevölkerung."

(barni)
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