Kaarst Kaarst heißt jetzt 40 neu eingebürgte Ausländer willkommen

Kaarst · Ahmed (14) stammt ebenso wie seine Schwester Nada (12) aus Ägypten. Gemeinsam mit ihrer Mutter Naglaa Abd-Elmonemwaren sie am Samstag zur Einbürgerungsfeier ins VHS-Haus gekommen. Sie besitzen jetzt die deutsche Staatsbürgerschaft. "Das ist ein gutes Gefühl", sagte der 14-Jährige, der in diesem Jahr Schülerprinz der Kaarster St. Sebastianer ist und an einer Neusser Gesamtschule das Abitur anstrebt. 40 Einbürgerungen hat es innerhalb der vergangenen zwölf Monate in Kaarst gegeben. Zur Feier waren nur ein Dutzend dieser Menschen gekommen.

 Naglaa Abd-Elmonem mit ihren Kindern Nada und Ahmet.

Naglaa Abd-Elmonem mit ihren Kindern Nada und Ahmet.

Foto: G. Salzburg

Kaum eine Woche vergeht derzeit, ohne dass in den Nachrichtensendungen über Flüchtlingsdramen berichtet wird. Die Frage, die sich viele Menschen hier stellen: Wird es gelingen, diese Flüchtlinge zu integrieren? Oder bleiben sie Randfiguren der Gesellschaft? Diejenigen, die jetzt den deutschen Pass bekamen, haben ihren Platz in der Gesellschaft längst gefunden.

Lee Swee Mey aus Malaysia war vor 23 Jahren der Liebe wegen nach Deutschland gekommen und arbeitet jetzt in einem Drogeriemarkt in den Rathausarkaden. Andolina (15) und ihre ein Jahr ältere Schwester Mergime stammen aus dem Kosovo. Sie sind hier aufgewachsen, besuchen die Realschule in Kaarst. Bald ziehen sie nach Meerbusch, dort haben die Eltern, die noch nicht Deutsche sind, ein Haus gekauft. Sie sind hier angekommen und Celine Starke aus China sowieso. Die 31-Jährige ist eine gebildete, moderne junge Frau, die die deutsche Sprache perfekt beherrscht und ihren deutschen Mann Markus (31) in der Firma kennengelernt hat. "Celine ist sehr europäisch", sagt der und lacht.

Die Kaarster Standesbeamten Angelika Vahle und Stefan Borck überreichten den frisch Eingebürgerten unter anderem ein Exemplar des Grundgesetzes. Christoph Kühne hatte ein Stück geschrieben und im Rahmen eines VHS-Kurses mit Menschen unterschiedlichster Nationalitäten bis zur Bühnenreife eingeübt. Es ist ein modernes Märchen mit Happy-End, im Mittelpunkt steht der Ort Kaarstelot.

Bürgermeister Franz-Josef Moormann bereitete den neu Eingebürgerten einen herzlichen Empfang. Er ging dabei auf die Eckpfeiler des deutschen Grundgesetzes ein wie Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit und die Unantastbarkeit der Menschenwürde. Der Landtagsabgeordnete Lutz Lienenkämper ermutigte die Menschen, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen, sich in Parteien, Vereinen, Schulpflegschaften zu engagieren. "Sie sind eine hoch willkommene Verstärkung für unser Land", sagte Lienenkämper. "Bei uns haben Menschen gute Chancen, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten." Er ermunterte das Multikulti-Völkchen - die 40 Eingebürgten stammen aus 25 Ländern dieser Erde - aber auch, sich mit "uns alten Deutschen" um die Flüchtlinge zu kümmern.

(barni)
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