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Kaarst Senioren-Union: Vorsitzender wehrt Revolte ab

Kaarst · Ein Großteil der Vorstandsmitglieder war nicht mehr bereit, unter Theo Thissen zu arbeiten und hat den Rücktritt erklärt. Dennoch wurde Thissen - wenn auch mit schlechtem Ergebnis - wiedergewählt.

 48 von 66 Wahlberechtigten stimmten jetzt für eine weitere Amtszeit von Theo Thissen.

48 von 66 Wahlberechtigten stimmten jetzt für eine weitere Amtszeit von Theo Thissen.

Foto: ati

Die Mitgliederversammlungen der Kaarster Senioren-Union (SU) mit derzeit rund 250 Mitgliedern sind normalerweise harmonische Zusammenkünfte bei Kaffee und Kuchen. Im Bischofshof wurden zwar auch diesmal Kaffee und Kuchen gereicht, aber die Harmonie war nicht perfekt: Ein Großteil der Vorstandsmitglieder war nicht mehr bereit, unter einem Vorsitzenden Theo Thissen zu arbeiten und hatte den Rücktritt erklärt. Thissen sollte die Situation aber beherrschen: Er wurde wieder, wenn auch mit einem schlechteren Ergebnis, zum Vorsitzenden gewählt. Und die Vorstandsposten wurden im Wesentlichen so besetzt, wie er es vorgeschlagen hatte.

Es war eine Mini-Revolution, ein Sturm im Wasserglas. Karin Holz hatte beantragt, über die Situation im Vorstand zu sprechen, bevor der Punkt "Wahl des Vorsitzenden" auf der Tagesordnung stand. Die scheidende Schatzmeisterin Gisela Korzeniewsky wollte etwas klarstellen: "Ich habe 150 Euro im Jahr als Aufwandsentschädigung bekommen, so wie es auch bei meinen Vorgängern gehandhabt worden war." Und sie erklärte, warum sie dem neu gewählten Vorstand nicht mehr angehören wolle: "Ich habe mich im Vorstand nicht mehr wohlgefühlt, es herrschte keine Demokratie mehr." "Die Arbeit im Vorstand war nicht so harmonisch, wie man es sich wünscht": So begründete Gerhard Höfel, dass er für das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden nicht mehr kandidieren wollte. "Es fehlte die Harmonie", sagte auch Hans-Georg Schell, der bis November vergangenen Jahres stellvertretender Vorsitzender war.

Theo Thissen wies alle Vorwürfe von sich. Was als undemokratisch kritisiert wurde, rechtfertigte er so: "Man muss schon mal kurze Wege gehen können, um zu guten Entscheidungen für die Senioren zu kommen."

Jürgen Sender, den Thissen als Vorsitzenden der Senioren-Union abgelöst hatte, machte deutlich, dass es auch inhaltlich Differenzen gibt: "Ich bin sehr für einen Seniorenbeirat. Die Senioren-Initiative Kaarst hat uns längst die Schau gestohlen. Ich bin dagegen, dass die Seniorenunion geschlossen gegen den Seniorenbeirat auftritt."

Allerdings: Von den Vorstandsmitgliedern, die den Führungsstil von Theo Thissen scharf kritisierten, war niemand bereit, gegen ihn anzutreten. Sie hatten offenbar erkannt, dass keine "Wechselstimmung" in der Luft lag. Michael Ferber brachte die Stimmung der Mehrheit wie folgt auf den Punkt: "Sowas habe ich in 13 Jahren Senioren-Union noch nicht erlebt, bisher ging es immer friedlich und harmonisch zu - so eine Korinthenkackerei möchte ich nicht."

Karin Holz (67) war die einzige Unzufriedene, die einen Posten im Vorstand anstrebte, was ihr jedoch nicht gelang: Sie fiel als Kandidatin für das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden ebenso durch wie als Beisitzerin. Theo Thissen bekam von den 66 wahlberechtigten Personen 48 Ja-Stimmen, zu seinen neuen Stellvertretern wurden der frühere Sparkassenangestellte Karl-Josef Klein (78) und die ehemalige Geschäftsführerin Monique Bonneck (68) gewählt. Heide Lohse bleibt Schriftführerin, Anne Siebrands kümmert sich künftig um die Finanzen. Beisitzer sind Helgrid Wolf, Heinz Käsgen, Karin Neumann, Heidi Thissen und Anne Pöggeler.

(barni)
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