Stadtfest "Kaarst Total" wird 20 - und international

Kaarst · Am ersten Septemberwochenende verwandelt sich Kaarst wieder in eine große Party, wenn das Stadtfest Kaarst Total stattfindet - und das bereits zum 20. Mal. Zeit für einen kleinen Rückblick auf Bands, Eklats und Gänsehautmomente.

 Das Markenzeichen ist der große "Schirm" am Rathausplatz. Er verursache bei Künstlern und Besuchern eine besondere Atmosphäre. Vier Mal musste er wegen unbeständigen Wetters abgebaut werden.

Das Markenzeichen ist der große "Schirm" am Rathausplatz. Er verursache bei Künstlern und Besuchern eine besondere Atmosphäre. Vier Mal musste er wegen unbeständigen Wetters abgebaut werden.

Foto: Stadt Kaarst

Das Jahr 2018 ist für die Stadt Kaarst nicht nur dank ihres 800-jährigen Bestehens ein besonderes Jahr. Auch das Stadtfest Kaarst Total feiert im Sommer Geburtstag: Seit 20 Jahren lockt es Besucher aus der ganzen Region an. Das Erfolgsrezept? "Der Zusammenhalt in der Stadt und dass alle mit Herzblut dabei sind", sagt Dieter Güsgen, Leiter des Stadtmarketings. Über 300 Unterstützer habe die Veranstaltung mittlerweile.

"Und egal mit wem man darüber spricht, alle haben leuchtende Augen", sagt Güsgen. So konnten für die diesjährige Ausgabe auch zwei Mitbegründer als Schirmherren gewonnen werden: Stefan Hügen und Dirk Scholz. Aktuell laufen die Vorbereitungen, der Headliner steht schon fest. Wer es wird, erfahren die Kaarster erst in ein paar Wochen. Verraten darf Güsgen aktuell aber schon so viel: Zum Geburtstag kommen Gäste von weit her, über die Landesgrenze hinaus. Bis es soweit ist, wirft der Geschäftsführer von Kaarst Total einen Blick auf die vergangenen 20 Jahre.

 Die Sängerin der Band Luxuslärm im Schlauchboot in der Menschenmenge.

Die Sängerin der Band Luxuslärm im Schlauchboot in der Menschenmenge.

Foto: Stadt Kaarst

Güsgen erinnert sich noch lebhaft an die Anfänge, die zunächst gar nicht eine so große Erfolgsgeschichte vermuten ließen. Denn vor Kaarst Total gab es bereits ein Stadtfest, das nicht wirklich geglückt sei. Anstatt aufzugeben, habe man sich zusammengerauft und die richtige Eventagentur gefunden. Güsgen: "Die haben uns das Konzept vorgelegt, das wir auch nach 20 Jahren noch umsetzen." Der Schwerpunkt liegt bekanntlich auf Konzert und Bühne, was meistens auch ein Garant für zahlreiche Anekdoten ist.

So erinnert sich Güsgen an den Fall, als das Lied "Hey Baby" für große Aufregung sorgte. Im Jahr 2000 war die Neusser Band Sound Convoy gebucht, genau wie der als "Anton aus Tirol" bekannte DJ Ötzi, der nach den Lokalmatadoren spielen sollte. Sound Convoy hatte das Lied "Hey Baby" im Oktober 1999 veröffentlicht, DJ Ötzi etwa ein Jahr später. Bei Kaarst Total drohte er plötzlich, seinen Auftritt platzen zu lassen, wenn Sound Convoy ebenfalls spiele. Eine Aufregung, die nicht geplant war, erzählt Güsgen. Eins der Highlights sei der Auftritt der Band H-Blockx gewesen. Die anfänglichen Zweifel, die Musik sei zu hart, verpufften in der Begeisterung der rund 5000 Zuschauer, die dem Sänger aus der Hand fraßen. "Erst haben sie sich alle auf den Boden gesetzt, dann sind sie aufgesprungen und der ganze Platz hat gebebt. Selbst unser ehemaliger Bürgermeister Moormann ist mitgehüpft."

 DJ Ötzi hätte seinen Auftritt beinahe abgesagt.

DJ Ötzi hätte seinen Auftritt beinahe abgesagt.

Foto: Stadt Kaarst

Güsgen erzählt von der Sängerin der Band Luxuslärm, die mit einem Schlauchboot über die Köpfe der Menschen hinweg "gefahren" sei - getragen von den Händen der Masse. Er berichtet von Hubschrauberrundflügen, von einem Heißluftballon, von Fans, die schon Stunden vorher gekommen waren, um sich einen Platz an der Bühne zu sichern. Er erzählt von langen Nächten der Aftershowparty, vom Feuerwerk, von immer wieder neuen Attraktionen und vor allem von Bands aller Genres. "Wir haben den Anspruch, das schönste Stadtfest in der Region zu sein", sagt Güsgen. Und in diesem Jahr soll alles noch etwas schöner, größer und internationaler werden. Schließlich ist es ein Geburtstag - und der will gebührend gefeiert werden.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort