Kaarst Kaarster renovieren Schule in Nepal

Kaarst · Die Kaarster Nepalinitiative macht sich seit Jahren für das Entwicklungsland stark, hat Ziegen- und Hühnerfarmen sowie Öfen dort errichtet. Der Vorsitzenden Reiner Strauss war jetzt mit einer zehnköpfigen Reisegruppe vor Ort.

 Reiner Strauss ist Vorsitzender der Kaarster Nepalinitiative.

Reiner Strauss ist Vorsitzender der Kaarster Nepalinitiative.

Foto: NGZ

Es ist nicht so, als würde es Reiner Strauss zuhause am Gladiolenweg nicht aushalten; aber der Vorsitzende der Nepalinitiative Kaarst weiß, dass es wichtig ist, den Kontakt zu dem Entwicklungsland zu halten, die Projekte vor Ort zu betreuen. Vor rund einer Woche ist er mit vielen neuen Eindrücken aus Nepal zurückgekehrt. Nebenbei war er Reiseleiter, gewährte einer zehnköpfigen Gruppe Einblicke in das arme, aber bunte Land, in die Arbeit und die Pläne seiner Initiative.

Zusammen hatte man unter anderem eine Schule besucht - eine Art Grundschule in Laxmi Bazaar, im Urwald Nepals. Als Dankeschön für die Renovierung durch die Kaarster Initiative gab es eine Urkunde. "Diese Schule wird von Kindern der ländlichen Regionen besucht, die sonst keine Möglichkeit zum Schulbesuch hätten", erklärt Reiner Strauss. Die Kids brauchen zum Teil zwei Stunden für den Schulweg und wenn der Middin-Khola-Fluss während der dreimonatigen Monsun-Zeit zu einem reißenden Gewässer anschwillt, müssen all diejenigen Schüler dem Unterricht fernbleiben, die jenseits des Flusses leben. Und weil das so ist, möchte der 75-Jährige das kleine Kinderheim in Shyauli Bazaar von derzeit acht auf 20 Plätze erweitert. Dann kehren die Kids nur am Wochenende zu ihren Familien zurück - und natürlich während der Ferien.

Weiterführende Schulen gibt es in Pokhara, der zweitgrößten Stadt nach Kathmandu. Dort tummeln sich nicht nur Sadhus, Mönche im bizarren Look, in der Millionenmetropole gibt es auch eine riesige Holzfigur, die den Zahnschmerzgott verkörpert. "Der Glaube an ihn kann aber so groß nicht sein, schließlich gibt es in seiner Nähe besonders viele Zahnarztpraxen", weiß Strauss.

Ein Thema war jetzt auch das verheerende Erdbeben vor rund zwei Jahren. Damals war auch das Gemeindezentrum in Shyauli Bazaar eingestürzt. Reiner Strauss, Ingenieur für Konstruktionstechnik, sorgte dafür, dass der Neuaufbau mit tragenden Betonsäulen erfolgte. Er und die Reisegruppe ließen sich auch im Waisenhaus von Pokhara blicken, wo die Freude über den Besuch groß war - und das dürfte nicht nur an den Geschenken gelegen haben. Das Erdbeben hatte viele Todesopfer gefordert. Reiner Strauss berichtet von einem Schicksal, stellvertretend für viele: "Ein zwei Monate alter Säugling konnte lebend geborgen werden, nicht aber seine Eltern." Das Kind wächst jetzt bei seiner Tante auf, Norbert Moormann aus Vorst hat die Patenschaft übernommen - eine von rund 120, die die Nepalinitiative Kaarst bis jetzt vermittelt hat. Reiner Strauss ist stolz, wenn er erzählt, dass einige der Patenkinder bereits ein Studium absolviert und so eine Zukunftsperspektive haben. Als Hilfe zur Selbsthilfe hat der Kaarster Ziegen- und zwei Hühnerfarmen eingerichtet, die den Menschen Einnahmen verschaffen. Ein Beispiel für effiziente Hilfe aus Kaarst sind auch die rund 1000 qualmfreien Öfen, die bislang angeschafft wurden.

(NGZ)
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