Kaarst Kabarett: Reime und ein bisschen "Springmaus"

Kaarst · "Ohne erkennbare Mängel", heißt das fünfte Programm von Helge Thun und Udo Zepezauer, die als "Helge und das Udo" auftreten. Der kleine Udo und der etwas größere Helge gehen spielerisch mit der Sprache um. Ihre Schüttelreime haben es in sich, ihre Improvisationskünste rücken sie in die Nähe der legendären "Springmaus".

Aber zunächst musste Udo noch einmal das demonstrieren, womit er in früheren Programmen immer glänzen konnte: Als Tierdarsteller steht er auf den Kleinkunstbühnen ziemlich konkurrenzlos da. Er bewegt sich wie das von ihm parodierte Tier und er beherrscht auch dessen Balz- und Brunftgeräusche, sehr zur Freude der Zuschauer. Köstlich: Ihre bösen Reime über Städte, die ihnen gar nicht gefallen - Kaarst kam dabei nicht vor.

Einige Schnittmengen gab es mit den "Springmaus"-Programmen: Monologe, bei denen nur ein einziger Anfangsbuchstabe erlaubt ist, Szenen, die auf Begriffen basieren, die die Zuschauer einbringen, das alles ist nichts wirklich Neues. Und ehrlich: Das viele Reimen über sich ergehen zu lassen, wird irgendwann anstrengend. Das scheint das pfiffige Duo zu wissen, deshalb schreiben Udo und Helge Abwechslung groß. Sie reimen im Stile von Heinz Erhardt, spielen Szenen in Anlehnung an Loriot, verblüffen mit Anagrammen wie diesem: "Mit den Buchstaben aus "Angela Merkel" kann man die Wörter "Klare Maengel" bilden.

Das Kaarster Publikum, das ganz schön zugetextet wurde, amüsierte sich über einen Sketch in Anlehnung an eine Musiksendung im Deutschlandfunk um Mitternacht: Noch besser kann Monotonie nicht zum Ausdruck gebracht werden. Ist das fünfte Programm von "Helge und das Udo" "ohne erkennbare Mängel"? Nicht ganz, aber gut ist es schon.

(barni)
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