Kaarst Kaiser's-Markt schließt in zwei Wochen

Kaarst · Am 15. Februar werden in der Supermarktfiliale am Büttgener Rathausplatz die letzten Lebensmittel verkauft.

 Mit 400 Quadratmetern Verkaufsfläche ist die Kaiser's-Filiale am Rathausplatz (Foto) verhältnismäßig klein. Der Mietvertrag für den Markt an der Luisenstraße läuft vorerst bis 2016.

Mit 400 Quadratmetern Verkaufsfläche ist die Kaiser's-Filiale am Rathausplatz (Foto) verhältnismäßig klein. Der Mietvertrag für den Markt an der Luisenstraße läuft vorerst bis 2016.

Foto: mreu

Samstag in einer Woche ist endgültig Schluss. Am 15. Februar werden in der Kaiser's-Filiale am Rathausplatz die letzten Lebensmittel verkauft. Wie angekündigt, schließt die Tengelmann-Unternehmensgruppe den ersten ihrer beiden Supermärkte im Ortsteil Büttgen. "Das Geschäft wird an diesem Tag bis 18 Uhr geöffnet sein", bestätigte gestern eine Sprecherin. Bis dahin laufe der Betrieb wie gehabt. Die Filiale werde jeden Tag mit frischen Waren beliefert. Allein Sonderartikel wie zum Beispiel Staubsaugerbeutel würden abverkauft und kämen dann nicht mehr nach.

Die Stadt, die die Kommunikation mit Tengelmann offenbar eingestellt hat, war bislang von einem Schließungstermin Ende Februar ausgegangen. Dann sollte der Mietvertrag für das 400-Quadratmeter-Verkaufsflächen-Objekt auslaufen. "Das war der Stand vor etwa einem halben Jahr", sagt Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen. Jetzt wird es also Mitte Februar. Für die Büttgener bedeutet das, dass sie ihre Einkäufe demnächst nur noch auf dem Wochenmarkt oder im nördlich der Bahnlinie gelegenen Kaiser's-Markt an der Luisenstraße erledigen können. "Besonders für ältere Menschen mit Gehbehinderung dürfte das schwierig werden", sagt Hilke Villwock, Vorsitzende des neu gegründeten Vereins "Lebendige Nachbarschaften". Der Stadt wirft Villwock vor, sich nicht intensiv genug um eine Übergangslösung bemüht zu haben. Zur Schließung der jetzt entstehenden Nahversorgungslücke sei beispielsweise ein "rollender Supermarkt" denkbar, sagt sie. "So ein Verkaufswagen könnte auch den Rathausplatz beleben."

Dass einige der Geschäftsleute in der Ortsmitte angesichts der "Durststrecke" bis zur Eröffnung eines neuen Supermarktes in die Knie gehen könnten, fürchtet auch Dieter Güsgen. Zwei bis drei Jahre, schätzt der Wirtschaftsförderer, wird es dauern, bis ein neuer Frischemarkt auf dem Berliner Platz eröffnen kann. "Es ist ja nicht so, als ob es in Büttgen bis dahin überhaupt keine Einkaufsmöglichkeit mehr gibt", sagt Güsgen. "Aber in der Ortsmitte fehlt jetzt ein Frequenzbringer. Deshalb habe ich auch immer betont, dass es wichtig ist, so schnell wie möglich Baurecht zu bekommen."

Nach einem Interessenbekundungsverfahren für das in Teilen der Büttgener Bevölkerung umstrittene Supermarktprojekt hatte die Politik im vergangenen Jahr drei potenzielle Investoren ausgewählt. Alle würden mit Rewe den gleichen Betreiber mitbringen.

Die Planungsbüros Winterling und Ten Brinke legten sowohl eine Ost- wie auch eine West-Variante — zur Bach- beziehungsweise zur Glehner Straße — ihres Entwurfs vor, K & K beschränkte seine Pläne für den Supermarkt auf den westlichen Bereich des Berliner Platzes. Vorausgesetzt waren eine Verkaufsfläche von maximal 1200 Quadratmetern sowie mindestens 60 Parkplätze. Einige Entwürfe, die die Büttgener Ende vergangenen Jahres im Rathaus einsehen konnten, weisen sogar mehr 70 Stellflächen aus.

(NGZ)
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