Kaarst Kanalnetz kann nicht größer dimensioniert werden

Kaarst · Die Grünen sorgten dafür, dass das Thema "Starkregen" auf die Tagesordnung des Bau- und Umweltausschusses kam. Antragsteller Heinrich Hannen beklagte, dass nach einem Starkregen Mitte April Fäkalien an der Biberstraße aus dem Kanal gespült worden und diese "Hinterlassenschaften" immer noch nicht restlos beseitigt seien.

Der zuständige Geschäftsbereichsleiter Jan Opial erklärte, dass die Fäkalien nicht hatten beseitigt werden können, weil der entsprechende Bereich zugeparkt gewesen war. Er äußerte sich auch allgemein zur Situation in Kaarst nach Starkregenereignissen: "Wir leben hier noch im gelobten Land." Der Regen am 15. Juni sei jedoch außergewöhnlich stark gewesen, meinte er und betonte, dass ein Starkregen dieser Art nur alle 60 Jahre in Kaarst vorkäme: "Dafür ist das Kanalnetz nicht ausgerichtet."

Normalerweise funktioniere der Nordkanal als Auffangbecken. Wenn jedoch der Regen aus südwestlicher Richtung kommt, laufe der Jüchener Bach voll, was dann auch die Kapazität im Nordkanal einschränkt. "Wir haben neun Regenrückhaltebecken und Stauraumkanäle, wie sie zuletzt in Vorst gebaut worden sind", erklärte Opial weiter, die Kanäle könnten nicht noch großzügiger dimensioniert werden: "Das wäre sehr teuer und würde nicht viel bringen. Einen hundertprozentigen Schutz wird es nicht geben."

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart fügte hinzu: "Das Kanalnetz würde nicht mehr funktionieren, wenn es größtenteils fast leer wäre." Sie ging auch indirekt auf die Frage der Grünen ein, die wissen wollten, ob sich Starkregenereignisse häuften. Das Stichwort dazu lautet "Klimaanpassungskonzept". Es geht darum, Überflutungsflächen bereit zu stellen - Flächen, wo es niemanden stört, wenn dort mal drei Tage das Wasser steht.

(barni)
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