Kaarst Kindsmüller: "Flughafen-Chef führt wissentlich in die Irre"

Kaarst · Der Vorsitzende des Vereins "Kaarster gegen Fluglärm", Werner Kindsmüller, wirft dem Chef des Düsseldorfer Flughafens, Thomas Schnalke, "in wesentlichen Punkten irreführende Äußerungen zu den Konsequenzen einer Nicht-Genehmigung des Antrags auf Kapazitätserweiterung" des Flughafens vor. Schnalke hatte in einem Interview mit unserer Zeitung die Befürchtung geäußert, dass bei der Verweigerung des Ausbaus "'die Rhein-Ruhr-Region und ganz NRW von den weltweiten Verkehrsströmen abgehängt" werden könnten.

Das sei "hanebüchener Unsinn", kontert Kindsmüller, "diese Aussage wird sogar durch das vom Flughafen im Rahmen des Antrags vorgelegten Potenzialgutachtens widerlegt. Danach reichen die heutigen Kapazitäten der Flughäfen in NRW auch noch im Jahre 2030, um das erwartete Wachstum zu bewältigen.

"Der für Düsseldorf und die Region wichtige Geschäftsreiseverkehr braucht keine Kapazitätserweiterung", sagt er weiter. Zudem wirft er Schnalke vor, dass der Flughafen für die Behauptung, eine Erweiterung der Kapazitäten des Flugbetriebs sei für das Wirtschaftswachstum förderlich, "jeden Beleg schuldig bleibt". Tatsächlich habe das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI in einem Gutachten 2015 dargelegt, dass Regionen mit Verkehrsflughäfen kein höheres Wachstum aufweisen als Regionen ohne. Kindsmüllers Fazit: "Herr Schnalke führt die Öffentlichkeit wissentlich in die Irre."

(NGZ)
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