Kaarst Kleinste Bank mit großen Zuwachsraten

Kaarst · Für die Raiffeisenbank Kaarst war 2015 das erfolgreichste Jahr seit langem. Das macht der Vorstand an einem deutlichen Mitgliederzuwachs sowie einem hohen Geschäftswachstum fest. Und bekennt sich weiter zur Selbstständigkeit.

Die Stimmung an der Neusser Straße ist blendend, der Vorstand sieht die Raiffeisenbank Kaarst weiter auf gutem Kurs. Die Zahlen, die den Mitgliedern bei der jüngsten Generalversammlung präsentiert wurden, geben dazu durchaus Anlass - und bestärken die Ausrichtung der kleinsten Bank im Rhein-Kreis Neuss: "Wir sind weiterhin darauf erpicht, selbstständig zu bleiben", bestätigt Vorstand Martin Amann, der angesichts der Bilanzen auch keinen Grund sieht, über einen Zusammenschluss nachzudenken. Zumal auch das erste Halbjahr 2016 "sehr zufriedenstellend" verlaufen ist.

"Nach Jahren der relativ konstanten Mitgliederentwicklung haben wir 2015 einen Zuwachs von sechs Prozent verzeichnen können", sagt Amann. Das genossenschaftlich organisierte Geldinstitut zählt nunmehr 2100 Mitglieder. Auch das betreute Kundenanlagevolumen stieg im vergangenen Jahr - und zwar auf rund 141 Millionen Euro, was einer Zunahme von etwa 7,7 Prozent entspricht. Den wohl deutlichsten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete aber das betreute Kundenkreditvolumen: Das betrug mit Stichtag 31. Dezember 2015 rund 83 Millionen Euro - immerhin 22,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor und damit nach mehreren Jahren der verhältnismäßigen Stagnation im zweiten Jahr hintereinander in diesem Größenbereich - bei rund 10.000 Kunden.

"Die Kredite betreffen überwiegend die Immobilienfinanzierung von selbstgenutztem Wohnraum oder solchem, der anschließend durch Vermietung und Verpachtung dem Wohnungsmarkt zugeführt wird", erläutert Vorstand Guido Schaffer. Kein Wunder: In Kaarst wird kräftig gebaut. Die verstärkte Kreditvergabe erfolge aber auf keinen Fall zu Lasten der Absicherung, betont Schaffer, vielmehr führen die Vorstände den Anstieg im Kreditbereich auf einen besonders kundennahen Beratungsansatz zurück. "Als kleine Bank können wir beim Zinssatz nicht mit den großen Instituten mithalten", gibt Martin Amann zu.

Bewährt hat sich laut Amann und Schaffer die Einführung neuer Kontomodelle zum Jahresbeginn 2016. "Mit diesen maßgeschneiderten Angeboten zur Kontoführung sind wir gut aufgestellt, und die Resonanz aus der Kundschaft gibt uns Recht", betonen sie. Im Fokus der veränderten nunmehr fünf Kontomodelle steht das Online-Banking, die Erledigung der Bankgeschäfte vom heimischen Computer aus. "Damit haben wir uns stärker an unserer Kundschaft orientiert", erklärt Amann. Die nutzt offenbar auch die erst Anfang Juli freigeschaltete Online-Geschäftsstelle. "Dieses Angebot wird gut wahrgenommen und von den Kunden durchaus gewürdigt", berichtet Guido Schaffer. Daneben wartet die Raiffeisenbank Kaarst mit einer weiteren Neuheit auf, die den Kunden mehr Sicherheit im Online-Banking verspricht: dem Browser VR-Protect, der ausschließlich für das Online-Banking konzipiert wurde.

"Damit wickeln die Kunden ihre Bankgeschäfte in einem eigenen Bereich ab, in den man von außen nicht eindringen kann", erklärt Martin Amann, "der Browser schützt so zuverlässig vor Datendiebstahl, Phishing-Attacken und gefälschten Internetseiten." Amann und Schaffer empfehlen die Verwendung allen Raiffeisen-Kunden, die bereits über einen Zugang fürs Online-Banking verfügen. Amann: "Bei Finanzen ist ein Extra-Schutz unumgänglich - zumal er für unsere Kunden komplett kostenfrei ist."

(NGZ)
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