Kaarst Konverter: Kritik an der Kreis-SPD

Kaarst · Unter den Kaarster Kommunalpolitikern ist der Ärger über die Standortwahl groß.

Einen Tag nachdem der Übertragungsnetzbetreiber Amprion die im Regionalplan für Kiesabbau vorgesehene Dreiecksfläche als favorisierten Standort für einen Stromkonverter präsentiert hat, ist der Ärger unter den Kaarster Kommunalpolitikern groß. Für Unmut sorgt dabei auch die ursprüngliche Ankündigung der SPD-Regionalratsfraktion, in der Sitzung am 11. Dezember einen Antrag auf eine Regionalplan-Änderung einzureichen zu wollen, um den Konverterbau in Kaarst zu ermöglichen.

Jürgen Steinmetz, Allgemeiner Vertreter des Landrats, zeigt sich ob des Vorstoßes der Sozialdemokraten im Gespräch mit unserer Zeitung verschnupft. "Sich zum jetzigen Zeitpunkt für einen Teil und zulasten eines anderen Teils der Kreisbevölkerung einzusetzen, ist nicht in Ordnung", sagt er.

Gestern forderte SPD-Kreisfraktionschef Rainer Thiel Landrat Hans-Jürgen Petrauschke per Brief auf, bis zur Klärung der offenen Fragen keine Vorabentscheidung über Kiesabbau auf der Dreiecksfläche zu treffen. In der kommenden Woche soll nun zunächst die Bezirksregierung im Regionalrat berichten, welche formellen Voraussetzungen für eine Regionalplanänderung bestehen und wie die zeitlichen Abläufe sind. "Geklärt werden muss auch, welche Auswirkungen eine Planänderung auf den Kiesabbau insgesamt am Niederrhein hätte", sagt Steinmetz. "Da kann man Kaarst nicht isoliert betrachten." Derweil bemüht sich die Kaarster SPD um Schadensbegrenzung. "Die Bemühungen der Genossen im Kreis haben bei uns sehr große Irritationen ausgelöst", sagt Fraktionschefin Elke Beyer. "Es gibt eine Resolution des Kaarster Stadtrats, die sich gegen einen Konverter auf dem Stadtgebiet richtet, und dazu stehen wir."

"Es ist wichtig, dass die anderen Fraktionen sich jetzt klar positionieren, denn das Eintreten der SPD-Kreistagsfraktion für den Kaarster Standort hat unserer Kaarster Position bereits deutlich geschadet", betont auch CDU-Partei- und Fraktionschef Lars Christoph. "Wir werden eine weitere Resolution in die nächste Ratssitzung einbringen und hierzu kurzfristig das Gespräch mit den anderen Fraktionen suchen."

(juha)
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