Kaarst Künstler aus dem Senegal zeigt in Kaarst Bilder und Objekte

Kaarst · Im Artraum Thielemann an der Sperberstraße stellt aktuell ein Künstler aus, der es in seiner Heimat Senegal bereits zu einer gewissen Bekanntheit gebracht hat - und der auch in Deutschland schon mehrfach ausgestellt hat.

Seine erste Ausstellung in Deutschland hatte Taha Diakhaté vor 14 Jahren ziemlich genau zehn Kilometer vom "Artraum Thielemann" entfernt, im "Kulturforum Neersen" von Wolfgang Boochs. Der Künstler, der im September 48 Jahre alt wird, lebt in seiner Geburtsstadt Dakar, wo er auch Kunst studiert hat. Der Vertreter der jungen senegalesischen Künstlergeneration schafft Werke, die nachdenklich stimmen, die aber von Optimismus getragen werden. Der Mensch steht dabei fast immer im Mittelpunkt.

Gundula Hiddessen, die unter anderem am Goethe-Institut in Dakar gearbeitet hatte und die Taha Diakhaté seit vielen Jahren kennt, hielt die Einführungsrede. Um die Bilder besser verstehen zu können, gab sie dem Vernissage-Publikum einige Informationen über Dakar: "Es ist eine moderne Stadt mit mehreren Ethnien und mehreren Sprachen." Inspiriert sei der ausstellende Künstler unter anderem von seinem Onkel, der seit 60 Jahren als Künstler arbeitet. Im Jahr 2011 hatte Taha Diakhaté eine große Einzelausstellung in Dakar, und zwar auf Initiative des senegalesischen Kulturministers. Was auffällt: Bei den Darstellungen des Menschen beschränkt sich der Künstler fast immer auf den Kopf. Aus manchem Hals erwachsen auch zwei Köpfe. Damit möchte Diakhaté seine Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass der Mensch in der Lage ist zu denken - und die bestehenden Probleme zu lösen. Mehrere Köpfe auf einem Bild, ganz dicht beieinander, können so interpretiert werden, dass jeder Nachbarn hat und zugleich selber Nachbar ist - ein Appell zu friedlicher Koexistenz steckt wohl dahinter.

Wer afrikanische Kunst mit starker Farbigkeit assoziiert, wird im Artraum Thielemann bestätigt. Diakhaté malt aber nicht nur gegenständlich: Titel wie "Zeit" oder "Contemplation" setzt er durch abstrakte Malerei um. In letzter Zeit verschafft er seinen Bildern gerne Volumen. Diesen Effekt erzielt er durch Mehrschichtigkeit der Leinwand, es gibt Öffnungen fast wie in einem Adventskalender. Neben der Malerei sind jetzt in Kaarst auch einige Objekte zu sehen, bei denen Holz das dominierende Material ist.

Die Ausstellung ist bis zum 25. September immer mittwochs und samstags von 15 bis 18 Uhr oder nach Absprache unter 02131 605257 oder 601470 zu sehen.

(barni)
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