Kaarst Lindner überzeugt mit Esprit und Inhalten

Kaarst · Beim Neujahrsempfang der FDP sprach der Bundesvorsitzende über das Stärken der Mitte.

 Bijan Djir-Sarai, Christian Lindner, Heinrich Thywissen (v.l.)

Bijan Djir-Sarai, Christian Lindner, Heinrich Thywissen (v.l.)

Foto: ati

Genau 210 Stühle hatte die FDP im Saal des Mercure-Hotels platziert - sie reichten längst nicht für alle Gäste des Neujahrsempfangs aus. Und auch sonst war einiges anders: Die rund 300 Besucher tauschten sich nur in begrenztem Maße aus, der Kaarster FDP-Vorsitzende Heinrich Thywissen hielt nur eine kurze Begrüßungsrede. Alle waren fokussiert auf die rund einstündige Rede des FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner.

Und der sollte seine Fans nicht enttäuschen: Er war enorm eloquent, voller Ideen und sichtlich bemüht, ehrlich rüber zu kommen - so gab er auf die Frage eines Besuchers zu, für mehr Starts und Landungen am Düsseldorfer Flughafen zu sein. Mit Humor, Esprit, aber auch mit Inhalten wusste der 38-Jährige zu überzeugen. Die FDP habe sich neu aufgestellt, vertrete die Mitte der Gesellschaft. "Bei Talkshows und politischen Debatten geht es immer nur um Flüchtlinge und Superreiche - dazwischen gibt es Millionen Menschen, die zwar nicht bedürftig sind, die sich aber auch nicht in irgendwelchen VIP-Lounges mit Champagner zuprosten", erklärte er. Diese Menschen fühlten sich von der Politik zu wenig beachtet.

Aber auch Lindner sprach über Flüchtlinge: "Menschen, die wirklich bedroht sind, müssen Schutz auf Zeit bekommen." Bleiben sollten nur die, die unsere Rechtsordnung akzeptieren, die deutsche Sprache beherrschen und nicht auf Sozialleistungen angewiesen sind. "Wir müssen uns diejenigen, die auf Dauer bleiben, aussuchen können", sagte er. Was er an der Bundesregierung unter anderem kritisierte: "Es wird keine Wirtschaftspolitik gemacht, statt dessen wird nur über die Verteilung des Wohlstands diskutiert." Bürokratismus sei mittlerweile die größte Gefahr für den Wohlstand. Lindner berichtete von einem gut verdienenden Vater, der ihn gefragt habe, was denn mit seinen Steuern geschehe: Im Atlas der Kinder existiere noch die Sowjetunion, im Mathe-Buch die D-Mark und die Eltern sollten den Klassenraum selber streichen. Ein anderer Besucher wollte wissen, welche Koalition die FDP denn eingehen würde. Lindner schloss nur eine Zusammenarbeit mit der AfD und den Linken aus.

(NGZ)
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