Kaarst Masterplan zum Sport kostet 70 000 Euro

Kaarst · Nach langer Diskussion wurde im Sportausschuss eine Planung zur Entwicklung der Sportstätten in Kaarst beschlossen.

 Wie welche Sportstätten genutzt werden, soll eine Sportstättenentwicklungs- und Sportstättenbedarfsplanung ermitteln.

Wie welche Sportstätten genutzt werden, soll eine Sportstättenentwicklungs- und Sportstättenbedarfsplanung ermitteln.

Foto: A.Klemm

Die Mitglieder des Sportausschusses wollen - egal, welcher Fraktion sie angehören -, dass die Stadt von einem externen Unternehmen eine Sportstättenentwicklungs- und Sportstättenbedarfsplanung erstellen lässt. Die Kosten wurden mit rund 70 000 Euro beziffert. Grundlage für die Auftragsvergabe ist die von der Verwaltung erstellte Leistungsbeschreibung, die im Sportausschuss von allen Fraktionen akzeptiert wurde.

Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Axel Volker, hatte sich in einem Schreiben an den an den Sportausschuss-Vorsitzenden Guido Otterbein und die Verwaltung skeptisch gezeigt: Da ist die Rede von "Irritationen im Zusammenhang mit der beabsichtigten Beauftragung eines externen Beraters". Einige Vereine befürchteten dadurch Verzögerungen bei der nachhaltigen Modernisierung der Kaarster Sportstätten. Es könne ein Stillstand bei der notwendigen Sanierung einzelner Hallen entstehen. Axel Volker gibt außerdem zu bedenken, dass es Vereine im Stadtsportverband gibt, die gegen das Gutachten sind und meinen, die rund 70 000 Euro sollten lieber in die Hallensanierungen gesteckt werden. Falls doch externe Gutachter beauftragt werden sollten, müsse dies zügig geschehen.

So ganz zügig kann mit der Auftragsvergabe jedoch nicht begonnen werden. "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht in ein förmliches Ausschreibungsverfahren eintreten, weil die Mittel in diesem Jahr nicht zur Verfügung stehen", erklärte Sportdezernent Sebastian Semmler. Für 2016 sollen die Mittel eingeplant werden.

Lange wurde diskutiert, ob es Sinn macht, unverbindlich Preise einzuholen für den Gesamtauftrag, aber auch für einzelne Module. Das hatte Mathias John (CDU) angeregt. Und er kritisierte den vorgeschlagenen Entscheidungsweg der Verwaltung, wonach unmittelbar der Haupt- und Finanzausschuss entscheidet, wenn die Angebote vorliegen. "Ich bin dafür, dass wir dann im Sportausschuss noch einmal sprechen", erklärte John und setzte sich mit diesem Vorschlag auch durch.

Eine nicht förmliche Preiserkundung soll es dagegen vor dem Ausschreibungsverfahren Anfang nächsten Jahres nicht geben. "Ich sehe nicht den Mehrwert eines solchen Zwischenschritts", meinte Kocay Ekici (SPD). Anja Rüdiger (UWG) argumentierte dagegen: "Eine Markterkundung bringt vielleicht neue Erkenntnisse." Das Thema kommt, bevor der Haupt- und Finanzausschuss entscheidet, zunächst auf die Tagesordnung des Sportausschusses Anfang 2016. Die von der Verwaltung entwickelte Leistungsbeschreibung als Grundlage für die Ausschreibung ist 15 Seiten stark. Unter anderem werden von dem zu beauftragenden Unternehmen konkrete Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung von Sport und Bewegung ebenso erwartet wie eine wissenschaftliche Begleitung und Supervision des gesamten Prozesses und die Bereitstellung sportwissenschaftlicher Informationen. Das Maßnahmenkonzept muss auf lokalen Bedingungen abgestimmt sein.

(NGZ)
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