Kaarst Mehr Ausfälle bei Straßenbeleuchtung

Kaarst · Defekte an Straßenlaternen kommen in Kaarst in letzter Zeit häufiger vor - besonders im Bereich Broicherdorfstraße und Sperberweg. Die Stadt hat verschiedene Erklärungen. Vor allem Bauarbeiter solle dafür verantwortlich sein.

 In Driesch wurde im Jahr 2010 ein sogenannter Testpark mit verschiedenen LED-Leuchten errichtet. Mittlerweile gibt es die leistungsstärkeren und umweltfreundlichen Laternen im ganzen Stadtgebiet.

In Driesch wurde im Jahr 2010 ein sogenannter Testpark mit verschiedenen LED-Leuchten errichtet. Mittlerweile gibt es die leistungsstärkeren und umweltfreundlichen Laternen im ganzen Stadtgebiet.

Foto: L. Berns

Wenn sich Kaarster Bürger über den "Mängelmelder" an die Stadt wenden, dann spielt nicht selten das Thema "Beleuchtung" eine Rolle. Auch Sabine Kühl (SPD) wird immer wieder darauf angesprochen, deshalb hat sie die Ausfälle der Straßenbeleuchtung jetzt im Bauausschuss thematisiert.

"Wenn Straßenlampen ausfallen, fällt das in der dunklen Jahreszeit mehr auf", erklärte Tiefbauamtsleiter Jan Opial. Er räumte aber auch ein, dass die Zahl der Ausfälle zugenommen hat. Gegenüber unserer Zeitung kritisierte er das Verhalten von Handwerkern, die die Straße aufreißen, um an Leitungen zu arbeiten: "Ich würde mir wünschen, dass sie uns sofort melden, wenn sie aus Versehen bei Erdarbeiten ein Kabel der Straßenbeleuchtung beschädigt haben. Wir könnten den Schaden dann schnell und dauerhaft reparieren lassen."

Ein Elektriker würde eine wasserdichte Muffe setzen. Stattdessen, sagt Opial, werde oft eine wenig fachmännische Ausbesserung mittels Klebeband vorgenommen und das Loch sofort wieder zugeschüttet. Wenn sich dann nach einiger Zeit das Klebeband auflöse und Feuchtigkeit an die Kabelbruchstelle gelange, sei ein Ausfall der Straßenlampen vorprogrammiert - und die Fehlersuche kompliziert, zeitaufwendig und auch teuer, nicht zuletzt deshalb, weil dann eigentlich vermeidbare Erdarbeiten nötig sind. Kabelbrüche, sagt Opial, seien aber auch ohne äußere mechanische Einwirkungen möglich, vor allem, wenn es draußen kalt und feucht ist. Wenn die Lampen brennen, erwärmen sich die Kupferdrähte im Boden, tagsüber kühlen sie stark ab. Ein kleiner Riss reiche dann aus, um die Straßenlampen außer Betrieb zu setzen. Die Stadt Kaarst beauftragt in solchen Fällen eine ortsansässige Firma, die über ein teures Spezialgerät verfügt. Opial beschreibt, wie es funktioniert: "Es wird eine extrem hohe Spannung auf die Leitung gegeben, der Strom fließt bis zur Bruchstelle. Dort gibt es einen Knall, wie man ihn von einem Kurzschluss her kennt." So kann der Schaden lokalisiert werden. Das Problem: Das Spezialgerät, das von Insidern auch "Knallgerät" genannt wird, ist sehr begehrt und weit über die Grenzen von Kaarst hinaus im Einsatz; es steht deshalb nicht immer sofort zur Verfügung, wenn im Ort die Lichter ausgehen. Besonders gravierend waren die Ausfälle in letzter Zeit im Bereich Broicherdorfstraße und Sperberweg. "Wir hatten die Leitung bereits repariert, aber wenig später trat ein neuer Defekt auf", erklärte Opial. Die Stadt arbeitet bei der Reparatur von Straßenlaternen mit Spezialisten aus den Bereichen Tiefbau und Elektrik zusammen.

(barni)
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