Kaarst Memoriam-Garten vorerst gescheitert

Kaarst · Im Bau- und Umweltausschuss (Buna) wurde erneut über die Einrichtung eines Memoriam-Gartens diskutiert. Vorerst gibt es noch zu viele offene Fragen. Die Gebühren für eine Bestattung sind um sieben Prozent gestiegen.

 Die Initiative für einen Memoriam-Garten - wie dem abgebildeten auf dem Trompeter Friedhof in Duisburg - hatte in Kaarst keinen Erfolg. Die Politik könnte das Thema aber wieder auf die Tagesordnung bringen.

Die Initiative für einen Memoriam-Garten - wie dem abgebildeten auf dem Trompeter Friedhof in Duisburg - hatte in Kaarst keinen Erfolg. Die Politik könnte das Thema aber wieder auf die Tagesordnung bringen.

Foto: A. Probst

Für einen Grundsatzbeschluss über die Einrichtung eines Memoriam-Gartens fehlt es der CDU an Informationen über Betreiber und Fläche. Und Grüne und SPD konnten sich im im Bau- und Umweltausschuss (Buna) mit einem Prüfantrag über die Flächenbestimmung nicht durchsetzen.

Ein Memoriam-Garten ist wie ein kleiner Garten aufgebaut mit Blumenbeeten, Rasenflächen und weiteren Gestaltungselementen. Darin integriert sind verschiedene Grabformen, die Verstorbenen werden mit Namen und Lebensdaten genannt. Die Finanzierung und Unterhaltung der Anlage obliegt Kooperationspartnern. Die Stadt, die den Politikern erneut die schon bekannte bekannte Vorlage zu dem Thema präsentierte, hatte bereits Interessenten angefragt. Lediglich eine Genossenschaft aus Düsseldorf, die einen solchen Garten in der Landeshauptstadt betreibt, habe sich daraufhin gemeldet, jedoch - so Tiefbauamtsleiter Jan Opial - auf Rückruf bisher nicht wieder reagiert. Mit einem solchen Träger des Memoriam-Gartens würden die Hinterbliebenen einmalig einen Dauerpflegevertrag ohne weitere Folgekosten abschließen. Die Stadt würde mit ihm eine festgeschriebene Kooperation über 25 bis 30 Jahre eingehen.

SPD und Grüne wollten dagegen prüfen lassen, ob statt einer 850 Quadratmeter großen Fläche auch zwei bis drei kleinere je Friedhof eingerichtet werden könnten. "Wir stellen uns vor, dass mehrere solcher bepflanzten Inseln die gesamte Ästhetik des Friedhofs abrunden würden", sagte Claudia Köppe (Grüne). Ein Gedanke, der bereits bei der Vertagung des Themas in der August-Sitzung des Buna angesprochen wurde. Dennoch gab es diesen Antrag erst als Tischvorlage zur Sitzung. Für den Memoriam-Garten fehlt der CDU aber noch das tragende Konzept. "Ohne Information über Fläche und Betreiber möchten wir nichts beschließen", sagte Mathias John. Der Prüfantrag von Grüne und SPD kam nicht zur Abstimmung, die Verwaltung zog ihre Vorlage zum Memoriam-Garten endgültig zurück. Nun muss ein politischer Antrag das Thema wieder auf die Tagesordnung bringen.

Veränderungen der Bestattungskultur sind ein Grund mit für diese Initiative. Statt der klassischen Reihengräber werden inzwischen des Öfteren Urnen- und Wiesengräber gewählt. Vor diesem Hintergrund ist eine Erhöhung der Friedhofsgebühren um sieben Prozent notwendig geworden. Die derzeitigen Sätze seien nicht mehr kostendeckend mit den Leistungen und dem Personalaufwand, heißt es. Die Erhöhung gilt pauschal für alle Bestattungsformen. "Bei der nächsten Berechnung werden wir die Nachfrage der einzelnen Grabarten berücksichtigen", erklärte Jan Opial.

Auch werden für anonyme und teilanonyme Urnengräber zunehmend größere Rasenflächen benötigt. Diese seien aber optisch wenig ansprechend, hatte Claudia Köppe in ihrer Begründung auch noch angeführt. Kleinere Gehölzgruppen oder auch mal ein großer Baum und eine Hecke könnten diese Flächen gliedern und Orientierungspunkte schaffen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort