Kaarst Mit Flüchtlingen eine Stele schaffen

Kaarst · Die Künstlerin Hanna Brinkmann will mit einer Aktion Inklusion fördern.

 Steinmetzin und Bildhauerin Hanna Brinkmann will ein Hilfsprojekt ins Leben rufen.

Steinmetzin und Bildhauerin Hanna Brinkmann will ein Hilfsprojekt ins Leben rufen.

Foto: Tinter Anja

Hanna Brinkmann (26) ist überzeugt: "Viele kleine Dinge können etwas Großes bewirken." Die Steinmetzin und Bildhauerin kam über ihre Arbeit mit Flüchtlingen zu der Idee, das Hilfsprojekt "Wenn Steine sprechen könnten" ins Leben zu rufen. Am 27. August wird sie bei der Gestaltung einer Basaltlava-Stele allen Menschen aus Kaarst, nicht nur Flüchtlingen und Migranten, die Möglichkeit geben, ins Gespräch zu kommen.

Alle bekommen ein Stück Sandstein, das durch ein selbst gewähltes Motiv nach eigenen Vorstellungen gestaltet werden kann. "Der weiche Sandstein lässt sich für Laien am einfachsten behauen", erklärt die Fachfrau. "Später werden alle Motive in die Stele eingearbeitet, und auf der Rückseite wird ein Gebet von Papst Franziskus Verwendung finden", sagt sie. "Ich werde die Stele nach der Aktion am 27. August fertig stellen."

Ihr Wunsch: Die Aktion soll parallel in möglichst vielen Städten und Ländern stattfinden. Auf jeden Fall wird das in Leichlingen der Fall sein, wo ihr Kollege Berthold Welter lebt, durch den sie ihre Liebe zum Stein entdeckte. "Ich lernte ihn im Rahmen eines Sozialen Jahres kennen und war fasziniert von seiner Arbeit", erinnert sich Brinkmann, die ihre Ausbildung in einer Marmorfachschule in Südtirol absolvierte und seit August 2015 wieder in Kaarst lebt.

Welter war sofort begeistert von ihrer Projektidee und spontan legten sie den Termin fest. "Wir wollen Austausch und Inklusion fördern, selbst aktiv werden, das Gegenteil von Ablehnung beweisen und ein sichtbares Zeichen gegen die Angst vor dem Fremden setzen. Außerdem kann jeder Flüchtling auf diese Weise etwas ohne Sprachbarrieren hierlassen", sagt Brinkmann. Erwartet werden keine perfekten, dafür aber authentische Arbeiten.

Über Facebook und Künstlernetzwerke macht sie auf ihr Projekt aufmerksam. Jeder Teilnehmer muss sich selbst kümmern. Sie verhandelt noch mit der Stadt Kaarst, um einen Platz für die Aktion und den späteren Standort der Stele zu finden. Möglich wären der Rathaus- oder der Platz vor der VHS.

(keld)
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