Kaarst Musikschule bringt "Hair" auf die Bühne

Kaarst · Nach klassischen Stücken wagt sich der Mittwochs-Chor an das Hippie-Musical heran. Premiere ist auf dem Tuppenhof.

 Generalprobe zum Musical "Hair": Die Darsteller üben die Anfangsszene mit dem Song "Aquarius".

Generalprobe zum Musical "Hair": Die Darsteller üben die Anfangsszene mit dem Song "Aquarius".

Foto: Georg Salzburg

Bunt und verrückt wird die neue Inszenierung der Musikschule Kaarst. Nach eher klassischen Stücken wie "The Scarlett Pimpernell" wagt sich der Mittwochs-Chor der Schule jetzt an das Musical "Hair" heran. Die Zuschauer erwartet ein abgedrehtes und verrücktes Stück. Auch Regisseurin Carola Thiele ließ sich nach anfänglicher Skepsis von ihren Darstellern begeistern. "Die Musik ist nicht mein persönlicher Geschmack, aber das Ensemble hat mich mitgerissen", sagt sie. Nach einem intensiven Probenwochenende ist man für die Aufführungen am 27. und 28. September im Tuppenhof gerüstet.

Der Mittwochs-Chor ist schon lange keine Gruppe von Hobby-Sängern mehr - er ist ein Ensemble aus Bühnendarstellern geworden. Die wöchentlichen Treffen dienen inzwischen ausschließlich für die Musicalproben. Wurde man bisher bei den Inszenierungen von Solokünstlern unterstützt, wagen sich dieses Mal Mitglieder des Ensembles selbst als Hauptdarsteller ins Rampenlicht. Die beiden Protagonisten, der Hippie George Berger und der angehende Soldat Claude Bukowski, werden von Christoph Peschkes und Axel Laufs dargestellt. Nadine Poss als Jeannie und Angie Ochs als Sheila übernehmen die weiblichen Hauptrollen. Ein besonderer Auftritt mit wenigen Sätzen ist Musikschulleiter Mark Koll als Bergers Vater vorbehalten.

Die Themen des Stücks scheinen so aktuell wie zu seiner Premiere vor mehr als 45 Jahren zu sein: Generationenkonflikte, Proteste gegen Rassismus und für Toleranz, Aufbegehren gegen Konsum- und Wohlstandsgesellschaft, Kriege auf der Welt und schließlich die Frage nach dem Sinn des Daseins. Nur die Mode ist Vergangenheit - zumindest weitestgehend. "Bunt wird doch wieder zum Trend", sagt Carola Thiele. Die Klamotten für die Bühne fanden die Darsteller zu Hause auf dem Dachboden oder in der hintersten Ecke ihres Kleiderschranks. Die meisten von ihnen haben den Zeitgeist von "Hair" - wenn überhaupt - nur als Kinder miterlebt. Das Alter des 22-köpfigen Ensembles liegt zwischen Ende 20 und Ende 40 Jahre. Das Libretto ist eine Mischung aus dem Musical von 1968 und dem späteren Kinofilm von 1979. "Der Handlungsstrang orientiert sich am Film, aber es sind mehr Songs aus dem Musical zu hören", so die Regisseurin. Neben dem Gassenhauer "Aquarius" wurden somit rund 20 weitere Lieder einstudiert. Die dazugehörigen Choreographien leben auch von viel Improvisation und Spielfreude der Sänger.

Die Musical-Aufführungen im Vorster Tuppenhof beginnen am Samstag und Sonntag jeweils um 19.30 Uhr.

(stef)
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