Entwürfe werden präsentiert Das sind die Ideen für das alte Ikea-Areal in Kaarst
Kaarst · Rund 20 Experten beschäftigen sich mit der Gestaltung des Gewerbegebiets Kaarst Ost. Am Freitag wird der Sieger-Entwurf präsentiert.
Auf den Tischen stapeln sich Luftaufnahmen, Entwurfspapiere, Lineale. Menschen diskutieren, zeichnen, verwerfen: Im alten Ikea-Haus entstehen die Pläne für die Gestaltung des Gewerbegebietes Kaarst Ost inklusive des ehemaligen Ikea-Areals.
Am Donnerstagabend werden die fertigen Entwürfe der Öffentlichkeit präsentiert, am Freitag der Gewinner vorgestellt. Bis dahin werden die vier Teams aus insgesamt rund 20 Stadtplanern, Architekten und Landschaftsarchitekten noch vieles neu überdenken, Anregungen von Bürgern und Nachbarn in ihren Ideen berücksichtigen. Immer wieder gibt es Möglichkeiten zum Austausch. "Das wird gut angenommen. Es kommen viele Gewerbetreibende und Anwohner in die Ideen-Werkstatt", stellt Sven Minth von der städtischen Wirtschaftsförderung fest.
Anwohner wollen Kita
Und sie geben den Fachleuten offenbar wichtige Anregungen. "Wir waren überrascht zu erfahren, dass sich viele Anwohner im Gewerbegebiet eine Kita wünschen. Wir waren davon ausgegangen, dass sie im angrenzenden Wohngebiet versorgt sind", sagt Holger Hoffschröer vom Büro Reicher Haase Assozierte aus Dortmund.
In den Entwurf des Büros, der das Gewerbegebiet in einen lokalen und einen regionalen Bereich teilt, lässt sich die Kita gut integrieren. "Entlang der Neersener Straße sehen wir Raum für regionale, größere Unternehmen. Im südlichen Teil des Gewerbegebiets, das zum Wohngebiet gewandt ist, würden wir eher kleinere, lokale Unternehmen ansiedeln wie Fahrradwerkstatt oder auch Physiotherapie. Dort würde die Kita hinpassen", so Hoffschröer.
Frank Pflüger und Michael Pohl vom Büro Heinz Jahnen Pflüger aus Aachen sehen sie im Bereich der neuen Klinik und der Seniorenwohnungen, die mit der Kita eine logische Einheit und die Verbindung zum Wohngebiet bilden würden. In ihrem Entwurf gibt es entlang der Düsselstraße einen Wassergraben, einen zentralen Platz mit Gastronomie und eine Fußgängerbrücke über die Neersener Straße. "An Stelle der ehemaligen Krülland-Halle könnten wir uns einen Veranstaltungsort vorstellen - etwa für Konzerte oder auch Messen", so Stadtplaner Pflüger.
Wohnen und Arbeiten
Ein künstliches Gewässer möchte auch das Büro Ulrich Hartung aus Bonn im Gewerbegebiet etablieren - allerdings entlang der Neersener Straße. "Die Gebäude sollten sich der Straße zuwenden. Das macht das Gebiet einladender und freundlicher als die von Containern und Lieferzonen dominierten, trostlosen Rückseiten", erklärt Architekt Hermann Ulrich.
Dem Gewerbegebiet ein freundliches Gesicht geben, das wollen auch die Experten von Schuvens + Wachtens plus aus Dortmund. "Wir wollen Wohnen und Arbeiten miteinander kombinieren, könnten uns etwa auch ein Wohnhaus auf einem Firmengelände vorstellen", sagt Stefan Hartlock.
Die zum Boulevard umgestalte Düsselstraße ist ein zentraler Bestandteil seines Entwurfs, der gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten des Büros WGF aus Nürnberg entwickelt worden ist. "Wir wollen den alten Baumbestand auf den Privatgrundstücken, die von der Stadt noch zu gestaltende neue grüne Achse und das Grün des Gewerbegebiets miteinander verbinden", erläutert Gerd Aufnkolk von WGF. Wie in allen Entwürfen sollen auch Fahrradwege durch das Gewerbegebiet geführt werden und es so mit der Innenstadt zu einem Lebensraum verbinden.