Kaarst Neues Medienangebot für Flüchtlinge und Helfer

Kaarst · In den evangelischen öffentlichen Büchereien gibt es ab sofort Werke in Flüchtlings-Sprachen und zum Thema Flucht.

 Ulrike Kampf (l.) und Monika Kaless mit den neuen Büchern.

Ulrike Kampf (l.) und Monika Kaless mit den neuen Büchern.

Foto: lber

Von Menschen, die ihre Heimat verlassen erzählen die von Barbara Warning gesammelten Texte in dem Buch "Heimisch und doch fremd": Junge Migranten berichten, wie Integration gelingt. Das Buch ist eines von 84 Exemplaren, die von der evangelischen öffentlichen Bücherei "Haus Regenbogen" speziell für Flüchtlinge angeschafft wurden und ab sofort ausgeliehen werden können. Das neue Medienangebot richtet sich aber auch an alle, die ehren- und hauptamtlich in der Flüchtlingsarbeit tätig sind, betont Ulrike Kampf (65). Sie ist seit 30 Jahren ehrenamtlich in der Bücherei tätig und seit 2011 auch deren Leiterin. In gleicher Funktion ist Monika Kaless (63) für die Bücherei der Lukaskirche zuständig. Möglich wurde die Anschaffung der insgesamt knapp 200 Bücher durch Fördermittel in Höhe von 1000 Euro des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. "Wir haben mit den Teams der Büchereien und des Arbeitskreises Asyl unter der Leitung von Ute Walter die Bücher ausgewählt", berichtet Monika Kaless. Dazu zählen Werke für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

"Der Dachs hat schlechte Laune" ist ein Buch für Kinder von drei bis vier Jahren in deutscher und arabischer Sprache. Aber auch Sachbücher zur Landeskunde, Selbstlernkurse, Medien in leichter Sprache und Unterhaltungsliteratur in Flüchtlingssprachen warten in einem gesonderten Regal auf Abnehmer. Die Ausleihe ist kostenlos. "Im Haus Regenbogen nutzen aktuell 20 Kinder und zehn Erwachsene mit Migrationshintergrund das Angebot", erzählt Ulrike Kampf. Die Bücherei der Lukaskirche wird weniger frequentiert: hier sind es laut Monika Kaless nur "eine Handvoll Menschen". Umso mehr hoffen die beiden Bücherei-Leiterinnen jetzt auf rege Nachfrage. "Die Kaarster Neubürger können ihren Grundwortschatz stärken und sollen Spaß haben, kleine Texte zu lesen und Abenteuer im Kopf zu erleben", sagt Monika Kaless. Auch wenn nicht alles sofort verstanden werde, so eröffne Sprache doch die neue Welt, fügt sie hinzu. Für Ulrike Kampf sind die neuen Bücher eine wichtige Hilfestellung für Ehrenamtler, um deren Arbeit zu erleichtern. "Außerdem leisten wir eine Teilhabe an der Willkommenskultur", sagt sie. Beide Frauen betonen den Gedanken der christlichen Nächstenliebe, der die Grundlage für ihren Einsatz ist.

(NGZ)
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