Kaarst Politik verschiebt Schul-Entscheidung

Kaarst · Ausschuss hat das Votum über die Zukunft von Real- und Gesamtschule vertagt.

Entweder - oder: Der Fortbestand der städtischen Realschule Halestraße oder die Erweiterung der Kapazitäten für Kaarster Schüler an der bislang vierzügigen Gesamtschule in Büttgen. Die Politik muss sich für ein Zukunftsmodell entscheiden; nebeneinander werden beide auf lange Sicht nicht funktionieren - dieser Auffassung ist jedenfalls die Stadt Kaarst.

Schuldezernent Sebastian Semmler machte den Standpunkt der Verwaltung am Dienstag im Schulausschuss sehr deutlich: "Mit der Erweiterung der Gesamtschule um einen fünften oder womöglich sogar sechsten Zug ist der Bestand der Realschule zumindest gefährdet", sagte er. "Bis zum 1. August müssen wir der Bezirksregierung mitteilen, wie die Gesamtschule in Büttgen und die Beschulung der Oberstufe dort aussehen soll. Deshalb brauchen wir eine schnelle Entscheidung."

Eine solche fällte der Schulausschuss, auch in Bezug auf mögliche Gesamtschulkooperationen mit Meerbusch und/oder Korschenbroich, am Dienstag noch nicht. Ein kurzfristig gestellter Antrag der CDU wurde, mit Hinweis auf die Tragweite, auf Antrag der SPD in die nächste Ratssitzung am 25. Juni vertagt. Ziel, sagte Ausschussmitglied Wolfgang Reuter (SPD), sei es dann, eine möglichst einstimmige Lösung zu präsentieren.

Die Union hatte in ihrem Antrag unter anderem ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Realschule gefordert. Mit 25 Anmeldungen Kaarster Schüler an der Realschule und 20 abgewiesenen Kaarstern an der Gesamtschule spreche der Elternwille derzeit klar dafür, sagte Vize-Fraktionschef Sven Ladeck.

Die angedachte Kooperation mit Meerbusch zur Gründung einer weiteren Gesamtschule an den Standorten Halestraße und Meerbusch soll nach Auffassung der CDU nicht weiterverfolgt werden. Diesbezüglich, das wurde bereits im Vorfeld der Sitzung deutlich, besteht Einigkeit mit dem Fünferbündnis (SPD, Grüne, FDP, Zentrum, UWG).

Für die Planungen zum Aus- oder Neubau der Gesamtschule in Büttgen schlägt die Union vor, von einer Vierzügigkeit auszugehen und gleichzeitig Erweiterungsoptionen für einen fünften Zug zu berücksichtigen. Die Verwaltung, heißt es im CDU-Antrag, soll auf eine Sechszügigkeit ausgerichtet werden, damit auf künftige Entwicklungen und mögliche Kooperationen flexibel reagiert werden kann.

Weil Korschenbroich keine eigene Gesamtschule hat und Kaarst deshalb verpflichtet ist, Korschenbroicher Schüler in Büttgen aufzunehmen, schlägt die Stadt vor, am jetzigen Hauptschulstandort in Korschenbroich eine Dependance der Büttgener Gesamtschule mit zwei zusätzlichen Klassenzügen einzurichten. "Damit", sagt Sebastian Semmler, "entstände in Büttgen Platz für weitere Kaarster Schüler. Hingegen: Würde die Gesamtschule in Büttgen ohne Dependance ausgebaut, würde am Kaarster Standort und ausschließlich mit Kaarster Geld Raum für Korschenbroicher Gesamtschüler geschaffen.

(NGZ)
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