Kaarst Raumgreifende Installation mit Zeichnung

Kaarst · Die Kölner Künstlerinnen Christiane Rasch und Zandra Harms stellen in der Städtischen Galerie aus.

 Christiane Rasch und Zandra Harms (v.l.) zeigen in der Städtischen Galerie Werke aus ihren Ateliers.

Christiane Rasch und Zandra Harms (v.l.) zeigen in der Städtischen Galerie Werke aus ihren Ateliers.

Foto: Lothar Berns

Zur ersten groben Orientierung: Die Bilder stammen von Zandra Harms, die Objekte von Christiane Rasch. Die gebürtige Hamburgerin Zandra Harms, die in Köln und Münster Kunst studiert hat, zeigt Zeichnungen.

Da sind zum einen Gesichter, die so wirken, als sähen sie sich die Ausstellung dann. Dann Ausschnitte einer anderen kleinen Werkgruppe: Im Mittelpunkt steht hier eine Vintage-Lederjacke, die von verschiedenen Leuten getragen wird. Die Jacke ist Protagonistin, die Menschen sind Beiwerk. Die 48-Jährige arbeitet zum Teil mit Models, sie zeichnet aber auch Menschen, die gar nicht existieren. Mit der Farbe geht sie äußerst sparsam um: Hier und da ein gezielter Farbtupfer muss reichen. Besonders raffiniert wirken Auszüge aus einer Serie mit filigranen technischen Geräten: "Sie sehen so aus, als könnten sie etwas, was aber nicht der Fall ist", sagt Harms.

Christiane Rasch, 1971 in Krefeld geboren, studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie. Im Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung stehen zwei sehr raumgreifende Installationen. Eine davon ist begehbar, ein Pavillon mit verrostetem Eisengerippe und Schilfrohrmatten. "Ich füge Bilder, die in meinem Kopf sind, zu einer Installation zusammen", erklärt Christiane Rasch. Ein Rohr in frischem Grünton steht im Kontrast zu den schon etwas alten Schilfrohrmatten. Eine Tapete mit Schilfgras-Motiv rundet die Installation ab, zu der auch ein Foto gehört, auf dem eine Landschaftsimpression von Sardinien zu sehen ist.

Rasch spielt gerne mit Fundstücken. Sie ließ sich von Nachbarn einen großen Pappkarton geben, verpasste ihm innen eine silberne Farbschicht und füllte ihn mit einem leicht grünlichen Gegenstand - undefinierbar in Bezug auf das Material und die Bedeutung. Die organische Form könnte auf einen Eisbrocken hindeuten.

Kunsthistorikerin Isabel Hufschmidt erklärte, dass die Künstlerinnen ihre Erinnerungen und Erfahrungen in ihre Werke eingebracht haben - das könnten die Besucher beim Betrachten der Exponate tun.

Die Ausstellung ist noch bis zum 13. November geöffnet: montags bis mittwochs von 9 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr, freitags und samstags von 9 bis 12 Uhr, sonntags von 11 bis 17 Uhr, am 1. November geschlossen.

(barni)
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