Kaarst Schnupperstunde in der Technikwelt

Kaarst · In den Ausbildungswerkstätten der RWE-Tochter Westnetz haben Jugendliche im Rahmen des Ferienprogramms "Kaarster Sommer" Metall zu Flaschenöffnern gefeilt und solarstrombetriebene LED-Kugeln zum Leuchten gebracht.

 Interessiert und hochmotiviert waren die Kaarster Jugendlichen - wie hier Jannik (12), den Westnetz-Auszubildende Celine Mann beim Löten anleitet - am Makerspace-Tag bei der Arbeit.

Interessiert und hochmotiviert waren die Kaarster Jugendlichen - wie hier Jannik (12), den Westnetz-Auszubildende Celine Mann beim Löten anleitet - am Makerspace-Tag bei der Arbeit.

Foto: L. Berns

Ein echtes Highlight erwartete die Teilnehmer des "Kaarster Sommers" gegen Ende des aktuellen Programms. Im Rahmen des Ferienangebotes, das das Jugendcentrum (JC) Holzbüttgen und das Haus Regenbogen organisiert hatten, machten sich die Jugendlichen auf den Weg zu den Ausbildungswerkstätten von Westnetz: Dort konnten die Kids ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen - die Ergebnisse durften anschließend selbstverständlich mit nach Hause genommen werden.

Die Anreise der Gruppe erfolgte in Begleitung der beiden Betreuerinnen Sandra Reimann (JC) und Sandra Neumann (Haus Regenbogen) mit den Fahrrädern. "Absolut ermüdend, wir sind eine Dreiviertelstunde gefahren", berichtete Jan. Immerhin ging es durch den schattigen Stadtwald, und auch in der Werkstatt herrschten annehmbare Temperaturen. Nach einer kurzen theoretischen Einführung zum Unternehmen und den Ausbildungsmöglichkeiten sowie einer ausgiebigen Mahlzeit hieß es dann auch sofort "An die Werkzeuge - fertig - los!" Die 13 Teilnehmer durften sich aussuchen, mit welchem Gegenstand sie anfangen wollten, und dann wurde gearbeitet. Eine Gruppe feilte Metallstücke zu Kapselöffnern, die andere lötete LED-Solarkugeln. Nach der Hälfte der Zeit wurde dann gewechselt.

Angeleitet wurden die Kinder von den Auszubildenden der Westnetz-Werkstatt sowie von Michael Engels, dem Ausbildungsleiter. "Wir machen solche Veranstaltungen hier regelmäßig, meist mit älteren Schülern, um sie in Richtung Ausbildung zu motivieren", erzählt er. "Die Teilnehmer heute sind noch relativ jung, aber es ist alles problemlos abgelaufen", lobt er. Die Aufgaben, die es zu bewältigen galt, zählen beide zu den Inhalten der Elektroniker-Ausbildung: "Das Feilen gehört zur Grundlagenarbeit mit mechanischem Werkzeug, die Solarkugel ist aus dem Bereich der Elektronik." Anhand einer kurzen Anleitung wurden die verschiedenen Transister, Widerstände und andere Bauteile zusammengesetzt und gelötet, alles kam in eine Plastikkugel, und schon leuchtete die kleine Solarlampe.

Die Idee zu diesem Ferientag entstand aus der Kooperation mit Westnetz im Rahmen des Makerspace Kaarst. Der Makerspace ist eine Initiative der Stadt und des Jugendcentrums, um Jugendlichen zwischen zwölf und 16 Jahren Raum zu bieten, ihr Interesse an Technik und Medien weg vom reinen "User-Status" hin zu "Do-it-yourself"-Projekten auszuleben, neue Ideen zu entwickeln und das eigene Handeln in den Vordergrund zu stellen. Seit April läuft diese Aktion, jeden zweiten Samstag findet ein Termin statt. "Das Interesse ist groß", sagt Sandra Reimann hocherfreut. Auch die Zusammenarbeit mit Westnetz soll fortgesetzt werden: "Das ist natürlich ein ganz anderer Rahmen hier in der großen Werkstatt, nicht vergleichbar mit der Kleinen, die wir uns gerade einrichten."

Begeistert sind die Jugendlichen auf jeden Fall: Auch nach über zwei Stunden Arbeit ist keine Müdigkeit oder Langeweile zu erkennen, alle sind noch fleißig dabei, ihre Kugeln und Flaschenöffner fertigzustellen - auch wenn die Solarkugel ein bisschen beliebter ist. "Das Feilen ist noch anstrengender als erwartet", berichtet Jan. Aber auch die Theorie vor der Praxisarbeit fand Anklang. "Ich interessiere mich sehr für Naturwissenschaften und Informatik, deswegen war es echt spannend zu erfahren, wie das in so einem Werk alles abläuft", berichtet Benito begeistert. Anton fasst den Tag knapp zusammen: "Ich habe erwartet, dass es cool wird. Und dass wir am Ende mehr wissen, als vorher. Beides ist eingetroffen."

(NGZ)
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