Kaarst Schützen unterstützen Öffnung für Andersgläubige

Kaarst · Die historischen Schützenbruderschaften in Kaarst begrüßen die Beschlüsse des Bundes Deutscher Historischer Schützenbruderschaften (BDHS) zur Öffnung gegenüber Andersgläubigen, vor allem Muslimen, sowie Homosexuellen. Künftig entscheiden die Bruderschaften im Einzelfall, ob diese Mitglied und König der Bruderschaft werden können. Dabei müssen sich die Anwärter aber zu den Zielen und Werten der Bruderschaften bekennen.

Für Guido Otterbein, Schriftführer der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kaarst, ist dieses Thema nicht neu. Bereits vor zwei Jahren hatte die Bruderschaft einen muslimischen Schülerprinzen. Der durfte zwar damals noch nicht an Bezirksveranstaltungen teilnehmen, feierte aber sonst ein normales Schützenjahr, sagt er. "Man kann sich dem Thema nicht verschließen und muss mit der Zeit gehen." Man werde in Zukunft neutral und liberal mit diesem Thema umgehen, erklärt er weiter.

Auch Thomas Schröder, Brudermeister der Bruderschaft St. Eustachius Büttgen/Vorst, hält die Entscheidung für einen positiven und spannenden Prozess. Er sieht darin eine Chance, sich nochmals grundlegend mit den eigenen inhaltlichen Angeboten zu befassen und diese neu zu gestalten. Wenn sich die Anwärter vorstellen könnten, an den kirchlichen Angeboten und Veranstaltungen teilzunehmen, hätten sie die Gelegenheit, den christlichen Glauben kennenzulernen. Dabei solle aber nicht versucht werden diese zu bekehren, so Schröder. Vielmehr könne ein offener Dialog stattfinden. Für ihn stehe der Mensch als Individuum im Vordergrund, keiner solle auf Grund seines Glaubens oder seiner sexuellen Ausrichtung ausgeschlossen werden.

Die St.-Sebastianus-Bruderschaft in Büttgen hingegen hat sich bisher noch nicht mit diesem Thema beschäftigt. Die damit verbundene Änderung der Satzung, so Brudermeister Franz-Joseph Bienefeld, müsse erst ausgearbeitet und bei einer Mitgliederversammlung im Januar 2018 beschlossen werden.

(NGZ)
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