Kaarst Seniorenbeirat weiter in der Diskussion

Kaarst · Im Sozialausschuss berichtete der Seniorenbeauftragte Hans-Dieter Schmitz von den Erfahrungen bei den Nachbarn

 Der Seniorenbeauftragte Hans-Dieter Schmitz war vom Sozialausschuss eingeladen worden, um von seinen Erfahrungen zu berichten.

Der Seniorenbeauftragte Hans-Dieter Schmitz war vom Sozialausschuss eingeladen worden, um von seinen Erfahrungen zu berichten.

Foto: lber

Der Seniorenbeauftragte Hans-Dieter Schmitz hat sich mit seinen Amtskollegen aus den Nachbarstädten unterhalten, sie zum Austausch ins Rathaus Kaarst eingeladen. Das Thema: Sinn eines Seniorenbeirats. Seine Erkenntnis aus den Gesprächen formulierte Hans-Dieter Schmitz in der Sitzung des Sozialausschusses in klaren Worten: "Es läuft größtenteils gar nicht."

In Meerbusch gebe es einen Seniorenbeirat mit acht Mitgliedern und acht Stellvertretern, berichtete er, aber: "Bei der Sitzung ist der Seniorenbeauftragte alleine, keiner kommt." In Dormagen sei ein solches Gremium ebenfalls gewünscht gewesen, doch ein Anschreiben an alle älteren Mitbürger habe "null Resonanz" gehabt.

Zuvor hatten FDP und Grüne ihren gemeinsamen Antrag auf Einrichtung eines Seniorenbeirats eingebracht. Am Tag der Bürgermeisterwahl im September 2015 sollen seine Mitglieder per Urnengang von Kaarster Bürgern ab 60 Jahre bestimmt werden. Damit wäre knapp ein Drittel aller Einwohner dazu aufgerufen. "Wir haben einen überdurchschnittlichen Anteil der älteren Bevölkerung. Ihre Erfahrung und Kompetenz sollen sie partizipierend einbringen und Verantwortung für eine Mitgestaltung übernehmen", so Beate Kopp (FDP) in ihrer Antragsbegründung. Das Wissen und die Qualifizierung der zahlreichen Organisationen und Vereine in der Seniorenarbeit solle durch einen Beirat gebündelt werden. Handlungsfelder sehen die Antragsteller in den Bereichen "Wohnen im Alter/Quartiersbildung", "Fitness und Mobilität", Prävention und Partizipation sowie Solidarität zwischen den Generationen.

Lars Christoph (CDU) bemängelte am Antrag, dass er keinerlei Eckpunkte zu Aufbau und Kompetenzen des Gremiums enthalte. Der Seniorenbetrat trage nur das Etikett eines politischen Symbolthemas, so Christoph, der auf den bestehenden "Arbeitskreis Seniorenpolitik" mit rund 30 Vertretern aus der Seniorenarbeit verwies. "Wir haben hier eine funktionierende Struktur. Wenn der Arbeitskreis durch einen Beirat abgelöst werden soll, dann muss aufgezeigt werden, dass die neue Struktur besser ist als die bestehende", sagte er. "Die Sache muss auf sichere Füße gestellt werden, und in ihrem Sinne sollten wir eine gemeinsame Entscheidung finden", sagte Hans-Georg Schell (CDU). Einer Zweigleisigkeit aus Beauftragten und Beirat werde man aber nicht zustimmen.

Das beratende Mitglied Christof Rausch (AfD) sah im Anforderungsprofil keine Aufgaben, die nicht auch der Seniorenbeauftragte leisten könnte. Eckart Rosemann (Linke) dagegen würde dem Antrag "voll und ganz" zustimmen. Sozialdezernent Heinz Dieter Vogt, der dem Treffen der Seniorenbeauftragten beiwohnte, appellierte daran, der hohen Bedeutung des Themas wegen keine Wortgefechte zu liefern, sondern sich vor einer Entscheidung die Beauftragten und Beiräte der Nachbarstädte anzuhören.

(NGZ)
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