Kaarst So finanzieren Schüler ihre Abi-Bälle

Kaarst · Am Albert-Einstein- und am Georg-Büchner-Gymnasium haben die ersten Planungen für die Abschlussfeiern schon in der elften Klasse begonnen. Zwei Schüler erläutern, wie sie das Geld für die Partys zusammen bringen.

 Philip Broich (links), Stufensprecher am Georg-Büchner-Gymnasium und Cosima Kissel, stellvertretende Stufensprecherin des Albert-Einstein-Gymnasiums, freuen sich auf ihre Abi-Bälle. Schon jetzt sammeln sie dafür fleißig Geld ein.

Philip Broich (links), Stufensprecher am Georg-Büchner-Gymnasium und Cosima Kissel, stellvertretende Stufensprecherin des Albert-Einstein-Gymnasiums, freuen sich auf ihre Abi-Bälle. Schon jetzt sammeln sie dafür fleißig Geld ein.

Foto: woi

Der (vorläufig) schönste Tag im Leben will gut vorbereitet sein - und darf einiges kosten. Die Bälle der Abiturientia 2017 anlässlich der Verleihung der Reifezeugnisse werfen seit Beginn der Stufe elf ihre Schatten voraus. Die beiden 17-jährigen Schüler Cosima Kissel, stellvertretende Stufensprecherin des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) und Philip Broich, Stufensprecher am Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) berichten von den Anstrengungen der Finanzierung.

Beim AEG ruht sie auf drei Säulen. "Die Eltern überweisen ab Stufe elf pro Quartal 20 Euro", erklärt Cosima. Die übrige Finanzierung werde von den Schülern gestemmt. Dazu gehören Stufenpartys - die nächste findet am Freitag, 27. Januar, ab 21 Uhr in der Neusser Bar "Stilvoll" statt. "Das ist eine Party von Jugendlichen für Jugendliche. Es gibt einen Mindestverzehr und auch hier fließen Eintrittsgelder wieder auf das Abiballkonto", erklärt Cosima. Außerdem werden so genannte "Abi-Aid-Abende" organisiert - Kulturabende mit Sketchen und Comedy, deren Eintrittsgelder die Schüler behalten dürfen. "Kosten für die Location, also das Albert-Einstein-Forum, wurden uns erlassen", berichtet Cosima, die das Abitur in den Fächern Kunst, Englisch, Mathe und Sozialwissenschaften ablegen wird und berufliche Wege im Bereich Kunst und Mode einschlagen möchte. Der nächste Abi-Aid-Abend ist für den 20. März um 20 Uhr geplant. Am 2. Juli wird dann ein Traum wahr - im Düsseldorfer "Theater der Träume" findet der Abiball mit Familie und Freunden bei festlichem Essen und anschließender Party für 123 Schüler statt. "Rund 22.000 Euro werden wir bis dahin aufgebracht haben", nennt Cosima die Kosten.

Ähnlich läuft es auch am GBG: Mit Beginn der Stufe elf überweisen die Eltern der 85 Schüler pro Halbjahr 50 Euro. Das sei von den Erziehungsberechtigten auf einem Elternabend so beschlossen worden, erzählt Philip. Am Mittwoch, 25. Januar, um 19 Uhr veranstalten die Schüler einen Spendenabend im GBG unter dem Motto "Rent-a-abiturient": mit einem Startpreis von 30 bis 40 Euro kann man jemanden ersteigern, der etwa Nachhilfe erteilt. Zudem werden die Werbeflächen der Abizeitung für Einnahmen genutzt, Eltern spenden mehr Geld als vereinbart und es gibt eine Beteiligung an öffentlichen Stufenpartys für Sechzehnjährige, bei der die Abiturienten eine Provision für verkaufte Tickets erhalten. "Wir beteiligen uns auch an kleineren Aktionen wie dem Waffelverkauf beim Tag der Offenen Tür", erklärt Philip, dessen Abiturfächer Geschichte, Englisch, Mathe und Erdkunde sind und der ab August ein Jahr in Frankreich leben und arbeiten will. Ziel aller Anstrengungen ist der Abiball am 30. Juni im Neusser Swissotel - Kosten: bis zu 25.000 Euro.

Bei klammen Finanzen springen die Fördervereine von AEG und GBG ein, so die Jugendlichen. Übereinstimmend sagen sie, dass diese "einmalige Sache" für alle wichtig sei und einhellig mitgetragen werde. "Preislich liegen wir im Mittelfeld", erklärt Philip. Hinzu kommen noch individuelle Kosten für Kleidung und Frisur. "Aber die hat ja jeder selbst in der Hand", sagt er.

(NGZ)
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