Kaarst Spannende Suche nach den eigenen Wurzeln

Kaarst · Auf einmal ist er da, der Zeitpunkt, wo man sich intensiv für seine Vorfahren interessiert, und zwar nicht nur für die Eltern und Großeltern. Woher stammt meine Familie- und wer sind meine Vorfahren?

Auffalllend ist, dass es junge Leute nicht zu den Treffen zieht. Sie versuchen offenbar, alle Informationen aus dem Internet zu ziehen. Die Älteren wälzen noch Kirchenbücher und andere Informationsquellen in Papierform. Werner Lisken (79) aus Düsseldorf, hat viele Erkenntnisse gewonnen. Zwei davon: "Mein Nachname steht für "kleine Elisabeth" auf Platt." Und: "Ich bin mit Reinhold Mohr verwandt - unser gemeinsamer Vorfahre Andreas Mohr hat um 1800 gelebt. Mohr kümmert sich unter anderem um das Archiv auf dem Tuppenhof und betreibt selber Ahnenforschung. Harry Sebretzky hat sich mittlerweile bis zum Jahre 1603 vorgearbeitet.

Josef Optendrenk aus Holzbüttgen war IT-Spezialist bei der Finanzverwaltung in Düsseldorf. Sein Stammbaum ist schon ziemlich hoch und ausladend, die Recherchemöglichkeiten im Internet schätzt er nicht sonderlich. Eine generelle Erkenntnis: "Alle, die Optendrenk heißen, sind mit mir verwandt." Der prominenteste Verwandte dürfte derzeit der Viersener Landtagsabgeordnete Marcus Optendrenk sein. Der Name bedeutet so viel wie "Auf der Tränke".

Dass einen die Genealogie nicht mehr loslässt, davon kann auch der frühere Versicherungsangestellte Wulf Erbe ein Lied singen: "Nach dem Tod des Großvaters habe ich eine Blechkassette gefunden. Ich habe mich förmlich darauf gestürzt, muss immer weiter forschen", sagte der 77-Jährige. Alle Teilnehmer des Arbeitskreises konnten ihn verstehen. Und man tauschte sich aus. Wie und wo kann man welche Informationen über welchen Zeitraum bekommen? Eine wichtige Informationsquelle sind die Kirchenbücher. Sie wurden mehr oder weniger schnell nach dem Päpstlichen Konzil in Trient eingeführt. Mit der Einführung des Standesamtswesens werden die städtischen Archive zu wichtigen Quellen. Linksrheinisch wurde das Standesamtswesen 1798 eingeführt, rechtsrheinisch, unter Napoleon, 1810. Jede "Sucht" hat Nebenwirkungen: Wer nicht mehr von der Familienforschung lassen kann, eignet sich wie von selbst profunde Geschichtskenntnisse an.

(NGZ)
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