Kaarst SPD: Unsicherheit durch Gesamtschul-Entscheidung

Kaarst · Schulausschuss will fünfte Eingangsklasse von den Realschul-Anmeldung abhängig machen. Für die SPD ein Unding.

Mit den Stimmen von CDU und FDP hat der Schulausschuss am Dienstag die fünfzügige Gesamtschule in Büttgen abgelehnt. Nur wenn ausreichend Anmeldungen für zwei Eingangsklassen der Realschule vorliegen, so der Plan, soll eine fünfte Klasse an der Gesamtschule genehmigt werden. Für Anneli Palmen (SPD) ein Unding: "Wenn wir die Gesamtschule jedes Jahr wieder auf den Prüfstand stellen, bedeutet das die größtmögliche Unsicherheit für die Eltern. Sie haben ohnehin die Qual der Schul-Wahl", sagt die Sozialdemokratin.

So sei es etwa denkbar, dass sich Eltern auch wegen des Ganztagsangebotes für die Gesamtschule entscheiden. "Und was machen sie dann, wenn ihre Kinder auf der Schule nicht angenommen werden können, weil die Politik entscheidet, dass es nur vier Klassen geben darf?" fragt die SPD-Chefin. Darüber hinaus sei unklar, ob die Bezirksregierung in Düsseldorf eine solche spontane Entscheidung von Jahr zu Jahr überhaupt erlauben werde.

Mit der Entscheidung gegen die Fünfzügigkeit der Gesamtschule wolle der Schulausschuss eine mögliche Schließung der Realschule verhindern. Sinkt die Zahl Anmeldungen auf unter 50, könnte die Bezirksregierung die Schule auflösen. "Ob sie das aber tun wird oder eventuell ein Auge zudrückt, ob sie auf die Realschule Korschenbroich verweisen kann, oder der Schulweg für Kaarster Kinder zu weit ist - alles das ist noch nicht geklärt", stellt Anneli Palmen fest.

Ihre Partei sehe den Fortbestand der Realschule vorerst nicht gefährdet. In diesem Jahr habe die Schule gut mit zwei Eingangsklassen planen können, dann aber eine dritte einrichten müssen, weil sie von der Gesamtschule abgewiesene Schüler aufgenommen habe. "Auch für die Schulen bieten spontane Entscheidungen über die Zügigkeit Planungsunsicherheiten", so die SPD-Chefin. Ihre Partei wolle nicht, dass eine gute und stark nachgefragte Schule künstlich klein gehalten und der Elternwille ignoriert werde, um eine weniger stark nachgefragte Schule zu stützen und im Bestand zu sichern, der aktuell nicht gefährdet ist. "Aber wir würden uns auch wünschen, dass die Eltern Laut geben. Wenn die Entscheidung gefallen ist und es zu einer ähnlichen Situation wie in diesem Schuljahr kommt, ist es zu spät", sagt sie.

(NGZ)
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