Kaarst SPD will anderes Umfeld für Ehrenmal

Kaarst · Die Fraktion wünscht sich einen würdigeren Ort für das Ehrenmal, das an gefallene Soldaten erinnert.

 Fehlende Namensschilder, eine zerstörte Hecke und zugewucherte Flächen - die SPD würde das Ehrenmal gern an anderer Stelle sehen.

Fehlende Namensschilder, eine zerstörte Hecke und zugewucherte Flächen - die SPD würde das Ehrenmal gern an anderer Stelle sehen.

Foto: SPD

Das Ehrenmal an der Ecke Friedensstraße/Maubisstraße ist denkmalgeschützt. Dort kann der Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges gedacht werden. Doch für die SPD ist nicht nur die Stelle, an der das Ehrenmal steht, wenig würdig, sondern auch dessen Zustand.

"Der Landschaftsverband Rheinland, Amt für Denkmalpflege, hat bereits in seinem Gutachten aus dem August 2017 festgestellt, dass der Zustand des Kriegerdenkmals bedenklich und restaurationsbedürftig ist", sagt der Vorsitzende des Kulturausschusses, Wolfgang Reuter. So sind weder die Namen der Gefallenen aus beiden Weltkriegen noch die ursprüngliche Inschrift zu entziffern. In der Vergangenheit wurden diese Namenslisten durch Bronzetafeln ersetzt, um überhaupt noch namentlich an die Kaarster Bürger erinnern zu können.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat dieses Denkmal eine Bedeutungserweiterung dadurch erfahren, dass auch an die Toten gedacht wird, die im Zuge der Verfolgung und der Kriegshandlungen Opfer wurden. Für diese Toten fehlt allerdings eine entsprechende Tafel. Ihre Namen sind nicht ersichtlich.

Das Kriegerdenkmal in Kaarst hat eine vielschichtige historische Bedeutung als Mahnmal zur Erinnerung an die Gefallenen einerseits, andererseits aber auch als Zeugnis für den vorherrschenden politischen Geist der 20er Jahre im Umgang mit der eigenen Geschichte. Deshalb sei sein Erhalt auch aus heutiger Sicht notwendig und wünschenswert, meint die SPD. "Daher hat die SPD beantragt, dass die Verwaltung die Kosten für die Sanierung des Kriegerdenkmals ermittelt und dem Rat vorlegt, damit möglichst im Haushalt 2019 Mittel für die Instandsetzung eingestellt werden können", erklärt Reuter.

Das Problem geht aber noch über das Ehrenmal an dieser Stelle hinaus. "Ohne größeren Aufwand ist das Umfeld des Platzes in einen ansehnlichen Zustand zu versetzen", fordert SPD-Fraktionsvorsitzende Anneli Palmen. Die Buchsbaumhecke sei als solche durch den "Zünsler" - ein Insekt, das erheblichen Schaden anrichtet - zerstört und müsse schnellst möglich entfernt werden. Zudem sei die Bepflanzung mit Saisonblumen, die dann durch Wildkraut zuwuchern, unansehnlich.

"Insgesamt muss aber das Umfeld des Ehrenmals an einer der meist befahrenen Kreuzungen im Ort genauer betrachtet werden. Angesichts der hohen Verkehrsdichte sollte darüber nachgedacht werden, ob nicht einen würdigerer Ort des Gedenkens gefunden werden kann. Es sollte im besten Fall ein ruhiger, sonnedurchfluteter Platz sein, der durch seine gestaltete Grünanlage im Umfeld zum verweilen einlädt", ist sich die SPD-Fraktion einig.

(NGZ)
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