Kaarst Sportförderung: Vereine sollen mitreden

Kaarst · Im Dezember soll der Rat eine überarbeitete Version des "Pakts für den Sport" beschließen. Der hat das Ziel, beiden Vertragspartnern - Stadt und Sportvereinen - nachhaltige Planungs- und Handlungssicherheit zu geben.

Es ist ein lange geschmiedeter Plan. Der Sport soll in Kaarst künftig mehr - noch mehr - an Bedeutung gewinnen: als zentraler Marketingfaktor und als Teil einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung. Als Grundlage dafür dient der "Pakt für den Sport". Der hat das Ziel, beiden Vertragspartnern - Stadt und Sportvereinen - nachhaltige Planungs- und Handlungssicherheit zu geben. An der Formulierung des Vertrags wurde lange gefeilt. Am 18. Dezember soll der Stadtrat die Vereinbarung beschließen. Am kommenden Donnerstag, 20. November (18 Uhr, Bürgerhaus, Clubraum 3), entscheidet zunächst der Sportausschuss.

Klar ist: Für die Vereine sind es meistens die kleinen Mängel, die den Sportlern, ganz gleich welcher Sportart und auf welcher städtischen Sportanlage, das Trainieren erschweren. Und meistens ist es die Zeit, die bis zur Behebung vergeht, die Viele richtig wütend macht. "Da mahlen die Mühlen in der Stadtverwaltung manchmal sehr, sehr langsam", sagte der Vorsitzende des Stadtsportverbandes (SSV) Axel Volker im Juli im Gespräch mit unserer Zeitung. Und: "Zwischen Sport, Stadt und Politik gibt es ein ganz gewaltiges Problem mit der Kommunikation." Diese jedenfalls scheint mittlerweile erkannt.

Schon im Dezember 2012 waren die großen Kaarster Sportvereine von der Verwaltungsspitze gebeten worden, sich zusammenzusetzen und über die einzelnen Vereinsinteressen hinaus zu überlegen, wie der Sport mit den - jedenfalls damals - knappen städtischen Mitteln unterstützt werden kann. Aus diesem Aufruf entwickelte sich der Arbeitskreis Vereinssportentwicklung (AVSE), der in den vergangenen Monaten alle Sportstätten in Kaarst begutachtet, die festgestellten Mängel in einer Prioritätenliste zusammengestellt und einen "Pakt für den Sport" aufgesetzt hat. Im September, bei der ersten Vorstellung dieser Leitlinien im Sportausschuss, wurde von allen Fraktionen der oberflächliche Inhalt kritisiert.

Der SSV hat Ergänzungs- und Änderungsvorschläge beraten und mittlerweile in einer Neufassung umgesetzt. Der Pakt formuliert nunmehr die Grundsätze der Bedeutung des Sports in Kaarst - allgemein und über den reinen Vereinssport hinaus. Ziele sind unter anderem ein adäquates Angebot und eine bedarfsgerechte Infrastruktur, ein Verbundsystem zwischen Vereinen und Schulen beziehungsweise Offenem Ganztag sowie eine Gemeinschaftsverantwortung für den Erhalt der Sportstätten.

Vereinbart werden soll aber auch ein regelmäßiger Informationsaustausch über die Planungen im Sportbereich und deren Finanzierung. Der städtische Haushalt, heißt es im aktuellen Pakt-Entwurf, soll für den Sport im Vergleich zu anderen kommunalen Maßnahmen nicht über Gebühr belastet, die Förderung aber auch nicht eingestellt werden. Die Verwaltung hat sich dem überarbeiteten Vorschlag angeschlossen.

(NGZ)
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