Kaarst St. Martinus: Erstes "Nacht-Gespräch" im Pfarrgarten

Kaarst · Im Pfarrgarten von St. Martinus spendete glühende Grillkohle den zwanzig Teilnehmern, die sich zum ersten "Gute-Nacht-Gespräch" eingefunden hatten, ein bisschen Wärme. Der Pfarrgemeinderat (PGR) hatte zum Austausch über das Thema Jesusbilder im Rahmen der Gesprächswerkstatt "Kirche in Kaarst/Büttgen 2030 - Erwartungen, Hoffnungen, Chancen" eingeladen.

Kaarst: St. Martinus: Erstes "Nacht-Gespräch" im Pfarrgarten
Foto: Über Jesus sprechen - unter freiem Himmel. Foto: ati

Zu Beginn wählte jeder aus den von Nicole Grootens (PGR) ausgelegten Jesusdarstellungen eine ihm passende aus. In lockerer Runde erhielten die Teilnehmer anschließend die Gelegenheit, sich zu ihrem Bild zu äußern. Dabei traten unterschiedliche und mit persönlichen Erfahrungen verknüpfte Meinungen zu Tage.

Für Theresia Maluche ist Jesus das Sinnbild des "guten Hirten, der Schutz und Glück im Leben gibt". Rolf Berweiler sieht in Jesus eine Person, die Gnade und Erlösung verspricht. Ulrich Orlinski hatte bewusst eine eher düstere Darstellung gewählt, weil er Jesus als das genaue Gegenteil empfindet: eher froh und voller Hoffnung. "Auch im Moment des Todes blieb er stark", befand Orlinski. Dagmar Andrae, Vorsitzende des PGR, sieht in Jesus einen Rebellen, während Werner Winkes gar kein ihm genehmes Bild fand. Für ihn bleibt Jesus auch als der Auferstandene "Gott und Mensch".

Ganz anders dagegen die Vorstellung von Cäcilia Schubert, die seit ihrer Kindheit das Bild von Jesus mit der Muttergottes vor Augen hat. "Jesus hat sich auch als großer Mensch klein gemacht und ist als Kind zu uns gekommen", erklärte sie. Edgar Novak inspirierte das Bild von Jesus und der Ehebrecherin zu der Erkenntnis, dass Jesus die Menschen durchschaue und ihnen ihre Scheinheiligkeit zeige. Für Veronika Panitz ist Jesus in erster Linie ein Kinderfreund. Die unterschiedlichen Meinungen führten im Anschluss zu lebhaften Diskussionen in Kleingruppen. Pastor Peter Seul zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung, die bewusst unter freiem Himmel stattfand, um "den Kirchenraum zu verlassen", so Seul. Für die Zukunft wünschte er sich noch mehr Beteiligung.

(eli)
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