Kaarst Stadt braucht mindestens zwei neue Kitas

Kaarst · Viele Einrichtungen sind aktuell überbelegt. Selbst mit der neuen Kita an der Erftstraße wird der Platz nicht reichen. Vor allem in Büttgen und Vorst ist der Bedarf groß. Bis zum Jahr 2021 sollen dort neue Kindergärten entstehen.

 Im Kaarster Stadtgebiet mangelt es an Betreuungsplätzen. Das soll nun geändert werden. In den nächsten vier Jahren sollen zwei neue Kindertageseinrichtungen gebaut werden.

Im Kaarster Stadtgebiet mangelt es an Betreuungsplätzen. Das soll nun geändert werden. In den nächsten vier Jahren sollen zwei neue Kindertageseinrichtungen gebaut werden.

Foto: dpa

Mit dem Bau der Kindertagesstätte Erftstraße soll noch in diesem Monat begonnen werden, und das scheint auch notwendig: Viele Einrichtungen sind aktuell überbelegt und Jugendamtsleiterin Ute Schnur mahnte jetzt im Jugendhilfeausschuss, unverzüglich weitere Anstrengungen zu unternehmen, den Bau von zwei weiteren Kindertagesstätten in die Wege zu leiten - besonderer Bedarf zeichnet sich in Büttgen und Vorst ab.

Denn die Stadt wächst, vielerorts entstehen neue Wohngebiete.Und damit wachsen auch die Herausforderungen. Die Infrastruktur muss ausgebaut werden. Die Nachfrage nach Kindergarten-Plätzen steigt und wird zu einem erhöhten Platz-Bedarf an den Grund- und weiterführenden Schulen. Es ist im Grunde erfreulich, dass in Kaarst die Schulen sehr gut ausgelastet und die Kindertagesstätten sogar überlastet sind - an Kindern mangelt es in der Stadt jedenfalls nicht.

Nach Eröffnung der neuen zwei- gruppigen Einrichtung "Am Hoverkamp" gibt es im Stadtgebiet derzeit 68 Kita-Gruppen. Bereits zum Kindergartenjahr 2018/2019 werden vier Gruppen im zu errichtenden Gebäude an der Erftstraße hinzukommen. Diese 72 Gruppen sind aber immer noch nicht genug, die Verwaltung sieht mittelfristig für 81 bis 82 Gruppen Bedarf. Der Jugendhilfeausschuss sprach jetzt einstimmig eine Empfehlung an den Rat aus: Dieser soll beschließen, zum Kindergartenjahr 2019/2020 in Büttgen eine neue viergruppige Einrichtung zu bauen und in Vorst zum Kindergartenjahr 2020/2021 eine Kita mit ebenfalls vier Gruppen. Hildegard Kuhlmeier (SPD) fragte die Verwaltung: "Schaffen Sie das bis 2019?" Jugenddezernent Sebastian Semmler nannte es ein "ambitioniertes Zeitprogramm".

Die Mittel müssten im Rahmen der Haushaltsberatungen ins Investitionsprogramm aufgenommen werden. Den Standort Birkhofstraße, wie er von der CDU-Fraktion ins Gespräch gebracht wurde, solle man im Blick haben. Göran Wessendorf (SPD) erklärte folgendes: "Wir sind ganz auf der Seite des Jugendamtes. Und wir hören mit Wohlwollen, dass ein Investorenmodell nicht angedacht ist." Wichtig sei, dass im Technischen Dezernat genug Arbeitskraft für diese Projekte bereitsteht. "Wir haben hier im Ausschuss nur den Bedarf festzustellen. Die CDU hat das Thema sehr intensiv beraten und wird im Rahmen der Haushaltsberatungen Anträge einbringen", kündigte Christian Horn (CDU) an. Jugendamtsleiterin Ute Schnur erklärte, dass aktuell 80 Plätze für Einjährige in Kindertagesstätten zur Verfügung stehen, dass 75 Prozent der Zweijährigen einen Platz bekommen und 98 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen. 40 Plätze stünden für Kinder mit Behinderung bereit, diese Plätze zählten doppelt. Insgesamt 70 Flüchtlingskinder werden derzeit in den Kitas betreut. Ohne die Kindertagespflege wären noch viel mehr zusätzliche Kitas erforderlich. Allein für Kinder unter drei Jahren stehen bei Tagesmüttern und -vätern im aktuell 175 Plätze zur Verfügung.

(NGZ)
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