Kaarst Stadt hat ausreichend Jodtabletten

Kaarst · Ordnungsdezernent Sebastian Semmler spricht von den Jodtabletten, die an Kinder, Jugendliche und Schwangere ausgegeben werden sollen, falls es in dem belgischen Reaktor Tihange rund 160 Kilometer entfernt von Kaarst, zum Austritt von Radioaktivität kommen sollte: "Sie sind an einem sicheren Ort auf Kaarster Boden."

Die Tabletten dienen der Abwendung von möglichen Strahlenschäden. Die Reaktorsicherheit wurde in letzter Zeit immer wieder angezweifelt, auch wenn Experten überwiegend nicht von einem Störfall ausgehen. Das zuständige Landesministerium ist dennoch aktiv geworden und hat bereits im Sommer diesen Jahres zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. "Der Kreis hat als Katastrophenschutzbehörde den Hut auf und er bedient sich der kreisangehörigen Gemeinden - wir handeln auf Anweisung", erklärte Semmler gegenüber der NGZ: "Die Stadt kann hier nicht großartig kreativ werden."

Es hat jetzt ein Treffen aller Ordnungsbehörden im Rhein-Kreis Neuss gegeben. Dort wurde vereinbart, dass die Gemeinden ein Verteilkonzept für den Fall der Fälle vorlegen: "In spätestens knapp zwei Wochen werden wir dieses Konzept fertig haben", sagt Sebastian Semmler und wird konkreter: "Nach derzeitigem Plan sind sieben Ausgabestellen geplant, die vor allem in Schulen eingerichtet werden sollen und in allen Ortsteilen mit Ausnahme von Driesch." Städtische Mitarbeiter vornehmlich des Ordnungsamtes, aber auch aus anderen Bereichen, werden für diese Aufgabe verpflichtet. Auf die Einbindung der Feuerwehr habe man bewusst verzichtet, sie solle sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren. "Wir hoffen alle, dass der Fall der Fälle nie eintreten wird", erklärte der Ordnungsdezernent der Stadt Kaarst, der einen ernsthaften Störfall in Tihange für nicht sehr wahrscheinlich hält und keinen Grund für Panikmache erkennt. Und wenn schon morgen ein entsprechender Alarm ausgelöst wird? "Wir wären dann schon in der Lage, die Jodtabletten auszugeben", beruhigt Semmler. Was jetzt noch zu machen sei, bezeichnete er als "Feintuning".

(barni)
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