Kaarst Stadt: Regionalrat soll später über Konverterstandort beraten

Kaarst · Nachdem die Firma Amprion am vergangenen Freitag ihr neues Gutachten für den Konverter-Standort vorgestellt hatte, hat die Stadt Kaarst gestern an die Bezirksregierung geschrieben und beantragt, das Thema aus der Tagesordnung der Regionalratssitzung am morgigen Donnerstag zu vertagen.

Der Regionalrat würde sich morgen mit der Änderung des Regionalplans beschäftigen, an der die Frage hängt, ob die von Amprion als Konverter-Standort favorisierten Dreiecksfläche in Kaarst weiterhin für den Kiesabbau vorgesehen bleibt. Als Grund für den Vertagungswunsch der Stadt, hatte die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart die kurze Zeitspanne zwischen der Vorstellung des Gutachtens und der Sitzung des Regionalrates angeführt. Es sei den Mitgliedern nicht möglich, sich in wenigen Tagen intensiv mit dem rund 300 Seiten starken Gutachten intensiv auseinanderzusetzen. Das Amprion-Gutachten hatte die Dreiecksfläche in Kaarst wegen ihrer dezentralen Lage und der vergleichsweise geringen Betroffenheit der Anwohner als geeigneten Standort bestätigt. Gohr schied als Alternativ-Standort wegen zu großer Entfernungen aus.

Auf Platz zwei steht nun der Standort an der Umspannanlage Osterath, ein dritter südlich davon in einem Grünzug. Die Meerbuscher Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage hat sich jetzt mit einem Brief an die Mitglieder des Regionalrates gegen die neuen Pläne gewehrt. "Der Standortbereich Osterath, der jetzt überraschend auf der zweiten Stelle positioniert ist, tauchte im Gutachten zur Betrachtung zurückgestellter Bereiche aufgrund Überlagerung durch Ziele der Raumordnung vom 26. 11. 2015 als Standortalternative nicht einmal mehr auf", schreibt Mielke-Westerlage. Die Fläche befinde sich in unmittelbarer Nähe des Ortseingangs und der Ortsrandbebauung des Stadtteils Osterath. Der Abstand zu Wohnbebauung sei schon im Jahr 2013 als wichtigstes Kriterium bei der Standortsuche benannt worden. "Die Realisierung der Kaarster Dreiecksfläche scheitert allein an der fehlenden Umwidmung der Kaarster Dreiecksfläche im Regionalplan", so Mielke-Westerlage.

Der Regionalplan könne insofern auch den Sorgen zahlreicher Anwohner nicht nur in Meerbusch, sondern auch im Rhein-Kreis Neuss und der Region abhelfen. Der zeitkritischen Umsetzung der nötigen Energiewende in Zeiten des Klimawandels könne nur durch eine Änderung des Regionalplanes Rechnung getragen werden, heißt es weiter. Es sei den betroffenen Anwohnern in Osterath nicht zu vermitteln, weshalb der Regionalrat einen durch die A57, Landstraße, Bahnlinie und einem See abgeschirmten Standort in weit größerer Entfernung zu ganz wenigen vereinzelten Häusern wegen der minimalen Inanspruchnahme von Kiesabbauflächen blockieren würde.

(dagi/tak)
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