Düsselstraße in Kaarst Stadt will psychiatrische Klinik auf Ikea-Areal zulassen

Kaarst · Eine überregional tätige Gesellschaft möchte auf dem Gelände des Ikea-Auslieferungslagers an der Düsselstraße eine Privatklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie bauen. Im Planungsausschuss fand sich eine Mehrheit.

 Nach dem Umzug von Ikea wird es an dieser Stelle keine Möbel mehr geben. Nun hat ein Klinikbetreiber Interesse an dem Grundstück an der Düsselstraße angemeldet.

Nach dem Umzug von Ikea wird es an dieser Stelle keine Möbel mehr geben. Nun hat ein Klinikbetreiber Interesse an dem Grundstück an der Düsselstraße angemeldet.

Foto: ati

Das Projekt heißt "Klinik Am Sandfeld". Dahinter verbirgt sich das Interesse einer Klinikgesellschaft, auf dem Gelände des Ikea- Auslieferungslagers an der Düsselstraße eine Privatklinik zur Behandlung psychischer Erkrankungen zu bauen. Ob das funktionieren kann, ist fraglich. Im Planungsausschuss fand sich aber eine breite Mehrheit dafür, es zu versuchen.

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart wies auf zwei Probleme hin: unklar ist, ob genügend Stellplätze zur Verfügung gestellt werden können und noch gravierender: Die Lärmproblematik muss genau untersucht werden. Dabei wird es darum gehen zu klären, ob der Klinikbetrieb mit dem angrenzenden Gewerbe unter einen Hut gebracht werden kann. Der Grundstücksausschuss hatte einstimmig beschlossen, zu versuchen, die Klinik in Kaarst anzusiedeln. Von ihr würden keine störenden Immissionen ausgehen. Darüber hinaus würden viele Arbeitsplätze geschaffen.

Im Planungsausschuss scherte die SPD jetzt als einzige Fraktion aus: "Wir halten es für zu früh, jetzt den Einleitungsbeschluss zu fassen, schließlich hatten wir einen Ideenwettbewerb beschlossen und wollen das gesamte Gebiet überplanen", erklärte Anne Thiele (SPD).

Die übrigen Fraktionen können sich dagegen sehr gut vorstellen, dass diese Fläche separat überplant wird. Marcel Schulze Bomke-Vossschulte (CDU) mahnte, das vorliegende Angebot zu prüfen, denn: "Wir wollen die Klinik haben, wenn es passt." Eine Verzögerung könne dazu führen, dass der Klinikbetreiber das Interesse verlöre. Lars Christoph nannte das Verhalten der SPD "eine Rolle rückwärts" und bekannte: "Wir wollen dem Projekt eine Chance geben."

Auf das Ergebnis des Ideenwettbewerbs könne man nicht warten. Christian Gaumitz (Grüne) findet es interessant, dass Kaarst Standort einer Privatklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie werden könnte. Und er kann sich vorstellen, dass das entsprechende Areal, am äußeren westlichen Rand gelegen, ausgeklammert wird, wenn das Gebiet bis zum Krülland-Altstandort überplant wird. Sandra Pauen (Piraten) beantwortete eine Frage, die unausgesprochen im Raum schwebte: "Wir würden es mit Patienten zu tun haben, die etwa unter Burnout leiden - es kämen ganz sicher keine Ungeheuer nach Kaarst."

Anne Thiele mahnte, "etwas Komplexes zu entwickeln und das nicht durch kurzfristige Gewinnchancen zu gefährden". Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart wies darauf hin, dass bislang kein anderes Unternehmen Interesse am Standort "Auslieferungslager Ikea" bekundet habe und dass das Verfahren jederzeit gestoppt werden könne, wenn sich herausstellt, dass der Bau der Klinik mit dem Bestandsschutz der bestehenden Gewerbebetriebe kollidiert: "Bis zum Satzungsbeschluss ist es ein offenes Verfahren." Das Grundstück, um das es geht, ist rund 15.000 Quadratmeter groß. Der Einleitungsbeschluss wurde mit 14 Ja-Stimmen und drei Gegenstimmen gefasst.

(NGZ)
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