Kaarst Städtische Galerie inspiriert Künstlerinnen

Kaarst · Nicola Schudy und Silke Brösskamp schufen ihre Werke eigens für die jetzt eröffnete Ausstellung.

Sie waren vor einiger Zeit, als eine gemeinsame Bekannte ausstellte, als Besucherinnen in der Städtischen Galerie im Rathaus Büttgen gewesen - und von dem Raum total begeistert. Nicola Schudy und Silke Brösskamp bewarben sich, um gemeinsam dort ausstellen zu dürfen, und als sie die Zusage bekamen, schufen die Künstlerinnen die Exponate eigens für die Ausstellung, die am vergangenen Sonntag eröffnet worden ist.

Die beiden in Köln lebenden Frauen arbeiten seit vier Jahren intensiv zusammen. Die Ausstellung "Better call the mirror" haben die 1968 in Selters geborene Nicola Schudy und Silke Brösskamp, Jahrgang 1965, gemeinsam konzipiert. Was sie dabei fasziniert, bringen die beiden so auf den Punkt: "Das führt zu anderen Ergebnissen, als wenn jede für sich allein gearbeitet hätte." Der Ausstellungsraum hatte sie auf Anhieb fasziniert mit seinen Details wie dem Holzboden, der Treppe oder den Oberlichtern. Um den Charakter eines kleinen Theaters zu verstärken, hatten die beiden Künstlerinnen - Schudy studierte Visuelle Kommunikation an der Fachhochschule in Düsseldorf, Brösskamp unter anderem Freie Kunst an der Kunstakademie in ihrer Heimatstadt Münster - eigens einen Vorhang in einem matten Braun-Violett angebracht und einen rund 70 Zentimeter breiten Rand so bemalt, als würde sich dort der Holzboden mit seiner Maserung fortsetzen. Auf einem Bildschirm sind andere Räume zu sehen - Räume, die die Künstlerinnen ebenfalls fasziniert haben.

In einer metallen-glänzenden Vitrine, die in ihrer Farbigkeit und ihrem Glanz an die Arbeiten von Jeff Koons erinnert, ruht ein Seidentuch, wie es auch vom französischen Modeschöpfer Hermès stammen könnte. Zur Ausstellungseröffnung wirkten ein junger Mann und eine junge Dame, die diese Tücher trugen, wie Hostessen. Die Tücher gibt es übrigens für 240 Euro zu kaufen. Sie können um den Hals getragen werden, aber auch als ein textiles Bild an die Wand hängen.

Blickfang der Ausstellung ist jedoch eindeutig eine große Skulptur, die auf den ersten Blick wie eine Art Meteorit wirkt, der in die Galerie eingedrungen ist - ein "Meteorit", der aus einfachsten Materialien besteht wie Dachlatten, Styropor und Hartfaserplatten. Er greift Elemente des Raumes auf, wie etwa ein Edelstahlrohr, dass mit dem Treppengeländer harmoniert oder den weißen Putz der Wände. Die Künstlerinnen haben in ihrem Fundus eine große Materialauswahl. Kay von Kaitz aus Köln ging in seiner Einführungsrede auf die Exponate ein: "Die Umsetzung des Konzeptes wirkt wie aus einem Guss, es ist nicht erkennbar, dass es das Werk zweier Künstlerinnen ist." Die Ausstellung ist noch bis zum 12. November in der Städtischen Galerie, Rathausplatz 23, zu sehen.

(NGZ)
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