Kaarst Still Collins bringt Saal zum Kochen

Kaarst · Die Tribute-Band bot von den Originalen kaum zu unterscheidende Pop-Hits.

Wo Rauch ist muss, auch auch Feuer sein, sagten sich die Besucher des Albert-Einstein-Forums erwartungsvoll - und sie wurden nicht enttäuscht. Zunächste qualmte es mächtig auf der Bühne im Kaarster Schulzentrum. Der Raum war durchzogen von Tief- und Seitenstrahlern jeder Art. Denn die Tribute-Band Still Collins des Kultsängers Phil Collins kündigte ihren Auftritt an. Die Einstimmung war zudem noch unterlegt mit neugierig auf die volle Lautstärke machende Musik im Hintergrund

Dann bebte ein ums andere Mal der vollbesetzte Saal, wenn Schlag auf Schlag die von den Originalen kaum zu unterscheidenden Pop-Hits ertönten. Das Publikum war restlos begeistert und zeigte das auch mit durch rauschendem Beifall unterlegten Standing Ovations. Die professionelle Showband versteht ihr Handwerk total, bleibt dabei verblüffend locker. Die Kommunikation stimmt, farbig bewegte Videosequenzen sind im Hintergrund eingebaut, mit der Sängerin Katja Symannek ist ein unverzichtbarer weiblicher Blickfang dabei. Die Szene beherrscht freilich Sven Komp mit seiner körperlichen, moderierenden, komödiantischen und natürlich gesanglichen Präsenz.

Der große Phil Collins dient der Band als Vorlage, die Band Genesis als Ideengeber. "Bis zum Abwinken", kündigte Sven Komp an, würden deren mittlerweile zu Klassikern gewordenen Vorgaben angezapft. Aber auch eigene Kompositionen sind dabei. Kenner der Musikszene bescheinigen der nunmehr seit 20 Jahren bestehenden Band, sehr gekonnt in ihre Rollen zu schlüpfen. Virtuos und die höchsten Schwierigkeitsgrade meisternde Instrumental-Passagen, so treten die Solisten auf.

Alles ist eingestimmt und kommt doch wie erstmalige Improvisationen rüber. Very, very English ist die Haltung und die Akzentuierung des Sängers Sven Komp, gleich ob er nun über die Bühne tigert oder sich zum hörbaren Gruppenbild gesellt.

Der Bandleader scheute sich auch nicht, die reifere Jugend der Musiker anzusprechen. "Drei von uns überschreiten in diesem Jahre die 50", sagte er einmal. Damit ist nichts anderes bewiesen, als dass die Schlagzeuger, Keyboarder, Gitarristen und Bässe dabei perfekt wurden. Sie waren gut, richtig gut. Nur still waren sie nicht, das aber auf eine glänzende und mitreißende Weise. Um es mit Phil Collins zu sagen: "You will always be in my heart."

(NGZ)
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