Kaarst Trägerverein würde Sportforum für Flüchtlinge bereitstellen

Kaarst · Der Trägerverein des Sportforums Kaarst-Büttgen leistet anscheinend solide Arbeit - diesen Eindruck vermittelte jedenfalls der Vorsitzende Franz-Josef Kallen mit seinem Vortrag im Sportausschuss. Kallen machte noch einmal deutlich, dass der Verein die Halle für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellen würde, wenn dies erforderlich werden sollte.

 Großveranstaltungen im Sportforum Büttgen sind selten.

Großveranstaltungen im Sportforum Büttgen sind selten.

Foto: L. Berns

Was die Ausschussmitglieder - Wolfgang Reuter (SPD) sprach von einer Erfolgsbilanz - freute: Der Trägerverein kommt mit dem Geld zurecht, das die Stadt zur Verfügung stellt. So selbstverständlich ist das nicht, schließlich wurden die Zuschüsse von einstmals 320.000 Euro sukzessive auf 273.000 Euro pro Jahr reduziert. "Wir kommen trotzdem klar, weil wir sehr viele Einsparungen vorgenommen haben", erklärte Kallen. Das Gebäude sei weitgehend intakt, erforderliche Reparaturarbeiten könnten mit dem laufenden Zuschuss finanziert werden. Die acht imposanten Lichtbänder in 20 Metern Höhe - jedes ist 100 Quadratmeter groß - müssen beispielsweise abgedichtet werden. Die Belegung der großen Halle und der Gymnastikhalle sei gut: "Wir hatten im vergangenen Jahr 28.000 Nutzer", erklärte Kallen. Die Radsporthalle werde besonders in der kalten Jahreszeit gut genutzt. Die Gymnastikhalle wird zwischen 16 und 22 Uhr stark nachgefragt. Großveranstaltungen fänden allerdings kaum statt. Zu der Radsport-Traditionsveranstaltung "Spurt in den Mai" komme in diesem Frühjahr eine Tanzsportveranstaltung: "Ein Verein aus Düsseldorf plant ein zweitägiges Event in der Halle", kündigte Kallen an. Die Bereitschaft, das Gebäude für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, habe zu einem Umsatzrückgang bei der Gastronomie geführt - Familienfeiern sind zum Teil storniert worden. Trotzdem würde die Halle für Flüchtlinge frei gemacht, falls notwendig.

Ob sie einmal zum Bundesleistungsstützpunkt erkoren wird? Seit vier Jahren ist dieses Thema in der Diskussion. Die Büttgener Halle steht in Konkurrenz zu einer Halle in Köln. Das Architekturbüro Schürmann in Münster, das Radrennbahnen in aller Welt geplant hat, soll eine Kosten-/Nutzen-Analyse machen. "Wir haben für kleines Geld eine Kostenschätzung in Auftrag gegeben, damit wir den Zahlen des Ministeriums etwas entgegensetzen können", erklärte Franz-Josef Kallen. Kallen geht davon aus, dass eine Entscheidung erst in fünf bis sechs Jahren getroffen wird. Der Ausschuss-Vorsitzende Guido Otterbein (CDU) lobte das Engagement des Vereins.

(barni)
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