Eine Preview dient dazu, zu sehen, wie das Publikum auf die Sketche reagiert, um dann gegebenenfalls vor der Premiere noch das eine oder andere zu verändern. Dave Davis wird aus Kaarst mitgenommen haben, dass sein neues Programm gut ankommt. Wie bei seinen früheren Programmen spielt die Tatsache, dass er ein Farbiger ist, auch jetzt wieder eine große Rolle. "Applaus bitte, oder ich warte, bis ich weiß werde", drohte Davis. Er geht souverän mit Vorurteilen um, nennt das Publikum bei einem fiktiven Telefonat "weißes Material". Seine Vorfahren seien Kannibalen gewesen: "Katholische Kannibalen - die aßen freitags immer Fischer." Herrlich, wie gut Dave Davis das kölsche Platt beherrscht. Der Anruf beim Wohnungsmakler ist also vielversprechend - bis es zum persönlichen Kontakt kommt: "Dann sind alle 50 Wohnungen auf einmal vergeben." Der 43-Jährige hat viel, sogar sehr viel in sein neues Programm reingepackt. Er mahnt zu mehr Gelassenheit, auch Moslems gegenüber: "Lass' die Menschen doch, wie sie sind!" Und er setzt sich für mehr Menschlichkeit ein. "Vielleicht werde ich mal der erste schwarze Bundeskanzler", scherzt der frühere Toilettenmann. Und er macht etwas sehr Banales: Er erinnert daran, wie schön das Leben an sich schon ist, auch ohne Tablets und Smartphones und all' die Dinge, die wir angeblich so dringend brauchen. Sein afrikanischer Humor und sein Temperament sorgten dafür, dass es nicht zu gedankenschwer wurde. Auch als Ökonom versuchte sich Davis. Sein Credo. "Endloses Wachstum gibt es nicht."