Kaarst Zeit für die Glücksmomente nehmen

Kaarst · Eine Hebamme und eine Sozialpädagogin wollen dafür sorgen, dass es ganz viele Glückskinder gibt. Sie bieten in ihrem gemeinsamen "Zeitraum" Kurse für Schwangere, Kinder und frischgebackene Eltern an.

 Im "Zeitraum" an der Martinusstraße bieten die beiden Mütter ihre Kurse an. Ihr Ziel: glückliche Eltern und Kinder.

Im "Zeitraum" an der Martinusstraße bieten die beiden Mütter ihre Kurse an. Ihr Ziel: glückliche Eltern und Kinder.

Foto: Lothar Berns

Glückliche Kinder und glückliche Eltern - das ist die Vision von Ina Küster und Eva Jankowski, die in Kaarst die "Glückskinder" gegründet haben. In ihrem sogenannten Zeitraum an der Martinusstraße bieten die Hebamme und die Sozialpädagogin Geburtsvorbereitungs-und Rückbildungs-, Vorsorge- und Schwangeren-Yogakurse an.

Denn Glücksmomente, so sind die beiden jungen Mütter überzeugt, entstehen meist durch vermeintliche Kleinigkeiten und bewusste Zeitpausen für Entspannung, Ruhe, Partnerschaft, Berührungen und Austausch.

Küster und Jankowski sind bereits seit 2009 befreundet. Kennengelernt haben sie sich an der Universität über das Netzwerk "Studieren mit Kind". Seinerzeit studierte Ina Küster Englisch und Geschichte auf Lehramt, Eva Jankowski Sozialpädagogik. Die beiden Frauen verbinden viele Gemeinsamkeiten: Beide wurden früh Mama - Jankowski mit 19, Küster mit 22 Jahren. Beide standen vor neuen Herausforderungen, Baby, Ausbildung und Partnerschaft miteinander zu vereinbaren.

"Durch unsere Erfahrungen rund um Familie, Schwangerschaft, Partnerschaft, Elternsein sowie kindliche Entwicklung entstand die Idee, gemeinsam arbeiten zu wollen", erzählt Ina Küster. Dafür orientierte sich die einstige Lehramtsstudentin beruflich um und schloss eine Ausbildung zur Hebamme ab. Mittlerweile ist die gebürtige Kaarsterin 30 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern (sieben und zwei Jahre), und übernimmt alle Hebammen-Tätigkeiten "außer der Geburt selbst", erzählt sie lachend.

Denn obwohl sie viel Unterstützung bei der Kinderbetreuung durch die Großeltern erfährt, kann sie Geburten nicht begleiten: "Zum einen hätte ich die zeitliche Flexibilität nicht, zum anderen schrecken mich die immensen Haftpflichtversicherungsbeträge ab."

Dennoch hat sie gut zu tun und rät deshalb allen angehenden Eltern, sich schon frühzeitig für die Nachsorge anzumelden: "Ich weiß, dass sich die meisten zu Beginn einer Schwangerschaft andere Gedanken machen, als sich zur Geburtsnachsorge anzumelden", sagt sie. "Doch eine Anfrage erst ab dem dritten Monat ist schon zu spät. Daher suchen wir dringend eine weitere selbständige Hebamme."

Wenn sie bei ihren Nachsorgeterminen, bei denen Themen wie Stillen, Tragen und Körperpflege im Mittelpunkt stehen, erfährt, dass es Konflikte in Familien gibt, vermittelt sie an Eva Jankowski. Sie hat sich nach ihrem Studium der Sozialpädagogik zur systemischen Familienberaterin weitergebildet und absolviert derzeit zudem eine Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin. Während ihre Angebote meist privat zu zahlen sind, werden die Geburtsvorbereitungskurse sowie die Nachsorgetermine von den Krankenkassen übernommen.

In ihrem Zeitraum bieten sie darüber hinaus auch Baby-Massagekurse, Trageberatung sowie Schwangeren-Yogakurse an. "Außerdem haben wir ein Netzwerk mit anderen Frauen unterschiedlicher Qualifikationen", erzählt Eva Jankowski und zählt das Angebot auf: Krabbelgruppen, Hypnotherapie und Mama-Fit-Kurse zählen zum Beispiel dazu.

"Unser Ziel ist es nicht, dass Kinder möglichst früh viel können, sondern dass sich alle wohlfühlen", sagt die 28-jährige, die ihr zweites Kind erwartet. Denn: Wenn sich alle gemeinsam wohlfühlen und kostbare Zeit miteinander teilen, kann es sie geben - die Glückskinder.

(BroerB)
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