Kaarst Zwei neue Kitas für die Stadt

Kaarst · Die Bewerber um die Trägerschaft für die Kindergärten haben sich jetzt im Jugendhilfeausschuss vorgestellt.

Die Stadt setzt auf Trägervielfalt bei den Kindertagesstätten. Und sie ist froh, dass es zwei Bewerber für die Einrichtungen am Hoverkamp und an der Erftstraße gibt. Die stellten sich jetzt im Rahmen einer Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses vor. Die Entscheidung, ob die Trägerschaft für beide Kindertagesstätten an die Lebenshilfe im Rhein-Kreis Neuss oder an den DRK-Kreisverband Neuss geht, wird in der Jugendhilfeausschuss-Sitzung am 7. März getroffen.

"Wir müssen uns jetzt sehr beeilen, deshalb haben wir Vertreter der beiden Träger eingeladen, um deren Konzepte kennenzulernen. Und damit am 7. März dann auch entschieden werden kann", erklärte Jugenddezernent Sebastian Semmler. Der Zeitdruck kommt nicht von ungefähr: Die Einrichtung am Hoverkamp soll bereits nach den Sommerferien in Betrieb gehen. Der Träger muss bis dahin Personal rekrutiert haben. Und die rund 350.000 Euro teuren Umbauarbeiten müssen rechtzeitig abgeschlossen sein. Das aus Fertigbauteilen bestehende rund 900.000 Euro teure Gebäude war im vergangenen Jahr ursprünglich für die Unterbringung von Flüchtlingen errichtet worden. Jetzt wird sie kindgerecht umgestaltet - mit entsprechenden Sanitäranlagen und Türen mit Klemmschutz. Das Landesjugendamt hat eine unbefristete Betriebserlaubnis in Aussicht gestellt. An der Erfstraße soll es in Kürze auch Klarheit geben. Dort wird dringend eine viergruppige Einrichtung benötigt. "Diese Kindertagesstätte soll zum 1. August 2018 an den Start gehen", erklärte Semmler. Deshalb soll der Jugendhilfeausschuss in seiner März-Sitzung entscheiden, ob das Projekt mit Hilfe eines Investors umgesetzt werden soll, oder ob die Stadt besser als Bauherrin auftritt. Doch zurück zu den Trägern: "Beide machten einen Vertrauen erweckenden Eindruck", so Sebastian Semmler. Keine Fraktion äußerte eine bestimmte Präferenz. Andreas Fortenbacher, Geschäftsführer der Lebenshilfe, versuchte mit dem Pfund Inklusion zu wuchern. "Wir könnten bei entsprechendem Bedarf Heilpädagogische Frühförderung anbieten", erklärte er gegenüber der NGZ. Gerade bei Entwicklungsverzögerungen und Wahrnehmungsstörungen seien die Kinder bei seinem Träger gut aufgehoben. In Grevenbroich habe man mit diesem Konzept gute Erfahrungen gemacht. Die Lebenshilfe ist Trägerin einer achtgruppigen Kindertagesstätte in Grevenbroich-Elsen und einer zweigruppigen Einrichtung in Korschenbroich; darüber hinaus arbeitet das Jugendamt der Stadt Grevenbroich mit der Lebenshilfe zusammen.

Frank Kasper vom Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Neuss, berichtete, dass es derzeit sechs Kitas unter DRK-Trägerschaft gibt, eine weitere kommt 2018 dazu. Er sieht das DRK gut gerüstet, auch in Bezug auf das Personal: "Wir bilden selber sehr viel aus, in jeder unserer Einrichtungen gibt es zwei Azubis. Und wir bieten den Erziehern Festverträge, außer, wenn es um eine Vertretung während der Elternzeit geht." Dass die Kita am Hoverkamp eine Containerlösung ist, schreckt ihn nicht ab: "Wir haben zwei Container-Kitas - es kommt drauf an, was man daraus macht. Ein Vorteil in Kaarst ist, dass es sich um eine nagelneue Einrichtung handelt."

(NGZ)
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