Kaarst Zwölf Künstler gestalten einen Jahreskalender voller Glück

Kaarst · Bettina Zeman ist seit vier Jahren Kuratorin des Sparkassenkalenders, der von Kaarster Künstlern gestaltet wird. Ihr Thema für 2017 lautete "Glück": Zwölf Künstler machten deutlich, was sie unter diesem großen Begriff verstehen.

 Seit vier Jahren ist Bettina Zeman Kuratorin des Sparkassenkalenders. Als sie das Thema "Glück" vorschlug, wusste sich noch nichts von ihrem eigenen. Foto:

Seit vier Jahren ist Bettina Zeman Kuratorin des Sparkassenkalenders. Als sie das Thema "Glück" vorschlug, wusste sich noch nichts von ihrem eigenen. Foto:

Foto: Woitschützke Andreas

"Glück ist sehr individuell, das empfindet jeder anders - ich war selber gespannt, wie mit dem Thema umgegangen wird", erklärt die Kunsthistorikerin. Mit dem Ergebnis sei sie "absolut zufrieden". Es sei ihr nicht leicht gefallen, zusammen mit dem Sparkassenvorstand zwölf Arbeiten auszuwählen. Und sie macht keinen Hehl daraus, dass ihr das Bild von Birgitt Verbeek besonders gut gefallen hat - es ist auf der Titelseite des Sparkassenkalenders 2017 zu sehen. Der Titel: "Das Glück vom Suchen und Finden". Eine Person, die aufgrund ihrer Körperhaltung Ruhe und inneren Frieden ausstrahlt, richtet den Blick suchend in die Ferne. Diese Szenerie macht deutlich: Glück erfordert Geduld und Zeit.

Dass es darauf ankommt, den richtigen Moment zu erhaschen, davon erzählt das Foto von Gerlind Engelskirchen. Drei junge Frauen sind dort in einem Feld auf Motivsuche, sie sind hochkonzentriert. "Die beteiligten Künstler haben das Thema auf sehr vielseitige Weise umgesetzt", sagt die Kuratorin und freut sich. Die Arbeit von Heike Plohs war ihr besonders aufgefallen. Da radelt eine Frau beschwingt durch einen offenbar wunderschönen Sommertag. "Carpe diem" (Nutze den Tag) ist das Bild betitelt, das die Leichtigkeit des Seins visualisiert. Es ist eine Aufforderung, das Leben zu genießen, bewusst zu erleben, sich nicht vom Alltagsstress treiben zu lassen. Diese Leichtigkeit ist nicht nur in dem Motiv zu entdecken, sie wird auch durch die Form der Umsetzung als Aquarell betont.

Dass Glück nicht unbedingt Reichtum bedeutet, sondern eher eine befriedigende, wenn nicht sogar begeisternde Aufgabe, macht die Arbeit von Rose Köster deutlich: Ihr Tisch mit den Malutensilien ist ihr persönliches Glück. "Das ist auch malerisch sehr schön umgesetzt worden", erklärt Zeman.

Was der Kunstwissenschaftlerin immer wieder auffällt: "In Kaarst gibt es sehr viele gute Künstler." Die eingereichten Arbeiten für den Kalender seien dann auch "absolut überzeugend" gewesen. Glück ist eine sensible Sache, man kann es schnell wieder verlieren: Als Bettina Zeman das Thema "Glück" vorgeschlagen hatte, ahnte sie noch nichts von ihrem persönlichen Glück: Die 46-Jährige erwartet im Februar ihr erstes Kind. "Ich habe darauf gehofft, gerechnet habe ich nicht unbedingt damit - umso dankbarer bin ich jetzt", sagt die werdende Mutter.

(NGZ)
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