Kamp-Lintfort 100 Sternsinger bringen den Segen

Kamp-Lintfort · Die Sternsinger der katholischen Kirchengemeinde St. Josef in Kamp-Lintfort treffen sich morgen zum letzten Mal vor der großen Segnungsaktion am 9. Januar. 100 Kinder werden dann als Heilige Drei Könige durch die Stadt ziehen.

 Pastoralreferentin Stefanie Dormann von St. Josef ist bereit für die Sternsinger-Aktion.

Pastoralreferentin Stefanie Dormann von St. Josef ist bereit für die Sternsinger-Aktion.

Foto: Klaus Dieker

"20*C+M+B+16", das sind die Zeichen, die im Neuen Jahr zeigen, dass unsere Häuser und ihre Bewohner unter dem Segen Gottes stehen. Die "20" und die "16" stehen dabei für das Jahr, und der Stern symbolisiert jenen Stern, der in der Geburtsnacht Jesu die drei orientalischen Weisen Caspar, Melchior und Balthasar veranlasste, nach Bethlehem aufzubrechen, um dem neu geborenen Jesuskind königliche Geschenke darzubringen.

Über die Bedeutung der Buchstaben C, M und B ist man sich nicht ganz so einig. Manche glauben, es sind die Anfangsbuchstaben der drei Weisen, andere sagen, sie stehen für den lateinischen Satz "Christus Mansionem Benedicat", was übersetzt so viel heißt wie "Christus segne dieses Haus". Für die Pastoralreferentin der Kamp-Lintforter St.-Josef-Gemeinde, Stephanie Dormann, ist beides gleichermaßen gültig. Sie ist für die in diesem Jahr am 9. Januar stattfindende Sternsingeraktion ihrer Gemeinde zuständig und findet, dass der dahinter stehende Segnungs- und Hilfsgedanke das eigentlich Wichtige ist, und nicht die vermeintlich richtige Deutung der drei Buchstabenkürzel.

Rund 100 Kinder zwischen sieben und 14 Jahren werden in diesem Jahr am 9. Januar von neun bis 16 Uhr als Heilige Drei Könige verkleidet in Kamp-Lintfort von Haus zu Haus gehen, um den dortigen Bewohnern den Sternsingersegen zu bringen und gleichzeitig um eine Spende für hilfsbedürftige Kinder in aller Welt zu bitten. Das gesammelte Geld geht - wie auch das aller anderen Sternsinger in Deutschland - an das Kindermissionswerk der Katholischen Kirche in Deutschland, das damit weltweit verschiedene Kinder- und Jugendhilfsprogramme, wie zum Beispiel Schulen in Flüchtlingslagern, Kinderkrankenhäuser oder Wohnprojekte für Straßenkinder unterstützt.

"Unsere Sternsinger wissen das, und die Eltern natürlich auch. Wir werben dafür unter anderem regelmäßig auf dem alljährlichen Adventsmarkt vor der Marienkirche und natürlich auch in den Gottesdiensten", berichtet Stephanie Dormann: "Alle Kinder dürfen mitmachen, egal welchen Glaubens. Wir hatten auch schon muslimische Kinder dabei, allerdings noch nicht oft." In diesem Jahr wird es insgesamt 30, auf sieben Teilgemeinden aufgeteilte Sternsingerteams geben. Jedes Team hat seine eigenen Straßenzüge und wird von mindestens einem Erwachsenen begleitet.

Am morgigen Mittwoch, 6. Januar, also drei Tage vor dem großen Ereignis, gibt es in den Teilgemeinden ein letztes vorbereitendes Treffen, bei dem Gewänder ausgeteilt und die Lieder noch einmal geprobt werden. Laut Stephanie Dormann wird es auch in diesem Jahr wieder keinen farbig geschminkten Caspar geben. "Das machen wir schon lange nicht mehr", erklärt die Pastoralreferentin.

"Manche Kinder vertragen die Schminke nicht. Außerdem entspricht das der heutigen Auffassung, dass Caspar zwar den farbigen Kontinent symbolisiert, selber aber nicht farbig gewesen sein soll." Die Kinder dürfte es nicht stören. Sie waren bisher immer mit Leib und Seele dabei und werden es mit Sicherheit auch am 9. Januar sein. Da ist Stephanie Dormann sicher: "Sie müssen die mal gesehen haben. Die sind wirklich toll. Den ganzen Tag bei Wind und Wetter durch die Straßen zu ziehen, das verdient schon eine Menge Respekt."

(lang)
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