Kamp-Lintfort 16-Jährige schafft malerische Traumwelt

Kamp-Lintfort · Hanna Schrameck malt für ihr Leben gern. Die Kamp-Lintforterin setzt sich bei der Wahl ihrer Motive keine Grenzen. In monatelanger Heimarbeit entstehen Bilder, die sie unter dem Titel "Starre Bewegung" nun in der Stadtbücherei ausstellt.

Der älteren Generation wird der Name Bob Ross vielleicht noch etwas sagen. Elf Jahre lang - genauer gesagt in 31 Staffeln mit insgesamt 403 Folgen - zeigte der TV-Maler mit dem charakteristischen Lockenkopf dem Fernsehzuschauer, wie man in nicht einmal einer halben Stunde mit Hilfe einfacher Methoden ganze Landschaften auf eine Leinwand zaubern kann. Eines seiner Credos: Beim Malen lebe man in einer persönlichen Welt, in der alles erlaubt und nichts verkehrt sein könne.

Nach diesem Motto malt auch Hanna Schrameck. Die 16-jährige Kamp-Lintforterin greift schon seit ihrer Kindheit zu Pinsel und Farben. "Mit dem Malen habe ich angefangen, sobald ich als Kleinkind einen Stift halten konnte", sagt sie. Seit der fünften Klasse habe sie daher parallel die Kunstschule in Neukirchen-Vluyn besucht, um ihre Fähigkeiten weiter ausbauen zu können. Seit Anfang des Jahres wird sie nun für eineinhalb Stunden in der Woche von der Moerserin Wilma Specht unterrichtet.

Hanna Schrameck, die die zehnte Klasse des Gymnasiums Adolfinum besucht, malte früher hauptsächlich mit Acrylfarben, hat mittlerweile aber auf Ölfarben umgesattelt: "Sie ermöglichen mir aufgrund ihrer Beschaffenheit eine längere und präzisere Gestaltung meiner Bilder." So kann es dann auch schon einmal bis zu zwei Monate dauern, bis ein neues Gemälde fertiggestellt ist. "Zu Hause male ich nach Lust und Laune, da habe ich mir jetzt kein wöchentliches Pensum gesetzt." Neben der Malerei gibt es nämlich noch zwei weitere Hobbys, die sie betreibt: Reiten und Ballett.

Dementsprechend sehen auch ihre Motive aus. Eines ihrer Bilder ziert eine detailliert dargestellte Ballerina in erhabener Pose, andere Werke zeigen atemberaubende Landschaften und Naturmotive. "Die Ideen für meine Bilder kommen mir im ganz normalen Alltag. Wenn ich etwas sehe, was mir gefällt, setze ich mich hin und überlege, wie ich daraus ein Bild entstehen lassen kann", berichtet die Kamp-Lintforterin. Daher freue sie sich auch sehr auf die anstehenden Ferien, im gemeinsamen Familienurlaub möchte sie ihre kreativen Akkus wieder aufladen.

Dabei wisse sie zu Hause schon nicht mehr, wohin mit all ihren Arbeiten. "Eigentlich bräuchten wir keine Tapeten mehr, unser ganzes Haus ist mit meinen Bildern zugepflastert", erzählt die 16-Jährige. Sie sei aber froh, dass ihre Familie ihr Hobby unterstütze und finanziere. Auch ihren Freunden kann sie dank ihrer Begabung ab und zu eine Freude bereiten: "Viele finden toll, was ich mache, daher verschenke ich oft ein paar Bilder."

Insgesamt elf ihrer Gemälde sind nun in der Stadtbücherei in Kamp-Lintfort ausgestellt. Hanna Schrameck würde einige der Ausstellungsstücke bei Interesse auch verkaufen. "Von meinen Lieblingsstücken würde ich mich aber nicht trennen", sagt die 16-Jährige. Insgesamt sei sie aber stolz auf die Erfahrung: "Das ist schon spannend, weil es meine erste Ausstellung ist."

In Zukunft will sie der Malerei als Hobby treu bleiben, einen Beruf möchte sie aus ihrer Begabung nicht machen. "Ich würde gerne Medizin studieren und mich in Richtung plastische Chirurgie orientieren. Dann könnte ich den medizinischen Aspekt mit der künstlerischen Kreativität verbinden."

(p-m)
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