Kamp-Lintfort/Moers 35-Jähriger soll Schülerin vergewaltigt haben

Kamp-Lintfort/Moers · Gericht verurteilte Kamp-Lintforter zu drei Jahren und drei Monaten Haft. Der Angeklagte stritt die Vorwürfe ab.

Das Moerser Schöffengericht hat einen Mann aus Kamp-Lintfort wegen Vergewaltigung zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Erst am vierten Prozesstag fiel die Entscheidung. Das Gericht hatte zahlreiche Zeugen vernehmen und noch nach Prozessbeginn ein Gutachten in Auftrag geben müssen. Am Ende der Beweisaufnahme sah das Gericht die Schuld des 35-Jährigen als erwiesen an.

Der Vater seiner ehemaligen Freundin hatte ihn im vergangenen Jahr angezeigt, weil die junge Frau ihm von der Vergewaltigung erzählte. Die Schülerin hatte sich erst mehrere Tage nach der Tat ihren Eltern offenbart, weil sie Angst vor ihrem Exfreund hatte.

Der Kamp-Lintforter stritt den Vorwurf vor Gericht ab. Die Gutachterin dagegen glaubte, dass die junge Frau ein reales Erlebnis schilderte, dass sie sehr beeinträchtige. Eine übermäßige Belastungstendenz sei nicht zu erkennen. Auch die Abweichungen in den Schilderungen seien lediglich geringfügig. Die Schülerin habe ihr erzählt, dass sie den Angeklagten zunächst interessant fand, sich mehrfach freiwillig mit ihm traf und man sich auch näher kam.

Später sei der Mann nicht mehr so freundlich zu ihr gewesen, in einem Fall habe er sie in seiner Wohnung eingesperrt und dazu gezwungen, sich ihm in Unterwäsche zu zeigen. An einem anderen Tag habe er sie vergewaltigt. Als er sie erneut zu Hause aufsuchte, habe sie aus Angst ihrem Vater von den Vorfällen berichtet.

Der Angeklagte hatte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht eingelassen. Erst am vierten und letzten Prozesstag sagte er aus, ein Geständnis gab es allerdings nicht. Die ihm vorgeworfene Vergewaltigung stritt der Kamp-Lintforter vehement ab. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten, der Verteidiger einen Freispruch beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

(bil)
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