Kamp-Lintfort 4000 Besucher auf dem Kamper Berg

Kamp-Lintfort · Trotz des Nieselregens herrschte vor der Abteikirche eine vorweihnachtliche Stimmung.

 Gut besucht trotz Nieselregens: Der Kamper Adventsmarkt.

Gut besucht trotz Nieselregens: Der Kamper Adventsmarkt.

Foto: Klaus Dieker

Als Bürgermeisterin Barbara Drese am frühen Samstagnachmittag den Kamper Adventsmarkt eröffnete, war es noch trocken, aber bereits stark bewölkt. Dann sanken die Wolken tiefer und ein leichter Nieselregen begann, der stärker wurde, als das Tageslicht verschwand. "Die Besucher kommen trotzdem", freute sich Ludwig Kathage als erster Brudermeister der St.Josef Schützenbruderschaft Kloster Kamp, die den Markt am dritten Adventswochenende organisiert. Allerdings pilgerten nicht ganz so viele auf den heiligen Berg wie in Jahren, in den der Samstag und der Sonntag des dritten Advents kalt und trocken sind. Diesmal waren es an beiden Tagen zusammen geschätzte 3000 bis 4000 Besucher. In guten Jahren mit optimalem Wetter sind es mit 4000 bis 5000 rund 1000 mehr.

Nach Meinung vieler Gäste zählt der Kamper Adventsmarkt zu den schönsten am unteren Niederrhein. Die angestrahlte Silhouette der Abteikirche, die sich an der südlichen Seite des Abteiplatzes erhebt, sowie die Umrisse der alten Häuser, die um den Abteiplatz liegen, bilden ein besonderes Ambiente. So kommen die meisten Besucher erst, nachdem die Dunkelheit eingebrochen ist.

23 Stände bieten Handwerkliches und Kunsthandwerkliches. Zum Beispiel offeriert der Bienenzuchtverein Vierquartieren selbstgegossene Bienenwachskerzen, der Förderverein der Christuskirche hausgemachte Marmelade oder der Fotograf Stefan Reilich Karten sowie einen Kalender mit Kamp-Lintforter Motiven. "Einen Stand zu bekommen, ist nicht leicht", erzählt Renate Wallbott vom Förderverein der Christuskirche. "Wir haben unseren nur erhalten, weil wir frühzeitig erfahren haben, dass einer frei wird." Die Besucher werden beim Adventsmarkt nicht dauerhaft mit Musik aus Konserven berieselt, weil beispielsweise der Posaunenchor Hoerstgen oder das Rheinberger Blasorchester Niederrhein traditionelle und moderne weihnachtliche Lieder spielen.

Es herrscht eine vorweihnachtliche, tiefenentspannte Atmosphäre, in der Hektik keinen Platz hat. Diese würde verloren gehen, wenn mehr Besucher auf den heiligen Berg strömen würden, weil sie sich dann an den Ständen vorbei schieben müssten. Deshalb verzichtet die Bruderschaft ganz bewusst darauf, für den Adventsmarkt zu werben. Trotzdem hat sich die Besonderheit des Marktes herumgesprochen.

Obwohl die meisten Besucher aus Kamp-Lintfort und den umliegenden Städten und Gemeinden kommen, reisen einige auch weiter entfernt mit Bussen an.

Nicht nur die einmalige Atmosphäre unterscheidet den Kamper Markt von anderen Weihnachtsmärkten: Der Erlös fließt dem Verein Hilfe für Copceac zu, der in gleichnamigen moldawischen Stadt eine Armenküche aufbaut, dem Verein Solwodi, der ausländischen Frauen aus der Prostitution holt, sowie dem Geistlichen und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp. Beim Adventsmarkt 2015 waren es fast 10.000 Euro gewesen. Dabei hatte der Erlös zuvor höher gelegen, als er noch nicht besteuert worden war.

(RP)
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